News – Aktuelles aus dem Hafen

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April 2024

Anzeige aus der Hamburger Morgenpost vom 2.4.2024 für die über 500 Kollegen Geld gesammelt hatten.

März 2024

„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ Passt besser zur Hamburger SPD als zu Konrad Adenauer

Sehr geehrte Damen und Herren der Hafenpresse,

als Hafenarbeiter dieses geschäftigen, pulsierenden Hafens, der das Herzstück der Wirtschaft Hamburgs darstellt, stehen wir heute vor einer Zerreißprobe, die nicht nur unsere Arbeitsplätze, sondern die Seele unserer Stadt betrifft. Mit tiefer Besorgnis beobachten wir, wie die Worte und Versprechen von gestern im politischen Wind verwehen, gerade wenn es um den Teilverkauf der HHLA an die Schweizer Reederei MSC geht. Die Hamburger SPD scheint dabei eine alte Weisheit neu zu interpretieren: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“

Dieses Zitat mag historisch Konrad Adenauer zugeschrieben werden, doch heute finden wir, dass es eher auf die Sozialdemokraten unserer Stadt zutrifft. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass gerade wir Hafenarbeiter uns in diesen Zeiten an ein anderes Zitat halten müssen: „Es kann uns doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.“ Dieser Satz sollte eine Mahnung an alle sein, insbesondere an unsere politischen Führer.

Unsere Entschlossenheit und unser Protest gegen den Teilverkauf sind nicht aus einer Laune heraus entstanden. Sie sind das Ergebnis monatelanger Besorgnis und der Erkenntnis, dass die Versprechungen der Vergangenheit, den HHLA nicht in internationale Hände zu geben, heute nichts mehr wert zu sein scheinen. Mehr als 500 meiner Kolleginnen und Kollegen haben aus eigener Tasche Geld gespendet, um diese Botschaft durch eine Anzeige in der MOPO an die Öffentlichkeit zu bringen. Dies ist unser Versuch, klüger zu agieren, uns zu informieren und zu engagieren – ein Zeichen unserer Verantwortung für unsere Arbeitsplätze, unsere Familien und unsere Stadt.

Die Reaktionen auf unsere Anzeige, die sowohl von der SPD als auch von den Grünen mit einer gewissen Unbeeindrucktheit aufgenommen wurden, zeigen eine tiefe Kluft zwischen den politischen Entscheidungen und den Menschen, die von diesen Entscheidungen am meisten betroffen sind. Während die politischen Führer von veränderten Rahmenbedingungen und der Notwendigkeit neuer Partnerschaften sprechen, sehen wir, die Hafenarbeiter, eine Bedrohung für unsere Existenz und die Vernachlässigung langfristiger Verpflichtungen gegenüber den Bürgern Hamburgs.

Es ist bedauerlich, dass die Versprechungen und Positionen von gestern, die einst als unumstößlich galten, heute als verhandelbar angesehen werden. Ja, es ist unbestreitbar, dass sich wirtschaftliche Bedingungen ändern. Aber sollte dies automatisch bedeuten, dass die Prinzipien der Transparenz, der lokalen Verantwortung und des Schutzes der Arbeitsplätze über Bord geworfen werden?

Wir, die Hafenarbeiter, stehen nicht gegen Veränderung oder Fortschritt. Im Gegenteil, es kann uns doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden und nach Lösungen zu suchen, die nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch sozial verantwortlich sind. Doch dieser Prozess erfordert Dialog, Transparenz und vor allem die Wahrung von Versprechen.

Was wir fordern, ist ein respektvoller Umgang mit den Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, um den Hamburger Hafen am Laufen zu halten. Wir fordern, dass unsere Stimmen gehört werden und dass die Versprechen von gestern auch die Taten von heute prägen. Nur so können wir gemeinsam eine Zukunft gestalten, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial nachhaltig ist.

Abschließend richten wir einen Appell an die Hamburger SPD und alle politischen Entscheidungsträger: Vergessen Sie nicht die Menschen, die auf den Docks arbeiten, die Container verladen und die Schiffe sicher in den Hafen leiten. Unsere Arbeit prägt das Gesicht dieser Stadt. Es ist Zeit, dass unsere Stimmen nicht nur gehört, sondern auch respektiert werden. Denn am Ende des Tages sind es die Menschen, die einer Stadt ihr wahres Gesicht geben.

i.A. M. Hamburg; Hafenarbeiter

Februar 2024

Berichterstattungen vom Aktionstag gegen den Teilverkauf der HHLA an MSC und weitere Infos

HAMBURG

Hafenarbeiter: Entschlossener und kraftvoller Protest gegen Privatisierung der HHLA

Die Kolleginnen und Kollegen waren stolz und selbstbewusst gegen den MSC-Deal auf der Straße.

Hafenarbeiter: Entschlossener und kraftvoller Protest gegen Privatisierung der HHLA
Klares Statement der demonstrierenden Docker vor dem Kontor von MSC in der Hamburger Speicherstadt

Ein Kollege schrieb an das Hamburger Abendblatt: „Viele von uns sind bereits in der dritten Generation in diesem Beruf tätig, was eine tiefe Verbundenheit und ein umfassendes Verständnis für die Komplexität und Bedeutung unserer Arbeit mit sich bringt. Diese langjährige Tradition und das fortgesetzte Engagement über Generationen hinweg haben zu einer einzigartigen Gemeinschaft geführt, in der jeder jeden kennt. … Es ist dieser Zusammenhalt, der uns die Kraft gibt, gemeinsam für unsere Rechte und für den Schutz unseres Arbeitsplatzes einzustehen. …”
Dieses Selbstbewusstsein wurde laut und unübersehbar auf die Straße getragen. Das ist auch ein Vorbild für andere Belegschaften, in solchen Fällen gleich die gesamte Bevölkerung mit einzubeziehen. Kollegen von Airbus, die seit der Tarifrunde enge Beziehungen zu den Hafenarbeitern entwickelt haben, trugen ihre IG-Metall-Fahnen und das Transparent „Für ein vollständiges, allseitiges und gesetzliches Streikrecht!”, das sie schon länger im Vertrauenskörper beschlossen hatten. So gab es eine Verbundenheit – nicht nur über Betriebs-, sondern auch über Gewerkschaftsgrenzen hinweg. Viele Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter bringen ganz selbstverständlich ihre Familien mit, so dass auch ihre Kinder und Partner mitdemonstrierten. So war es auch genau richtig, dass der Frauenverband Courage gut sichtbar war.

Einige Kolleginnen und Kollegen wunderten sich, warum die MLPD mit dem Transparent „Der Kapitalismus bedroht die Menschheit – Perspektive echter Sozialismus!“ vor Ort war. Aber die Erfahrungen mit MSC in Genua zeigen, dass der Konzern für seinen Profit auch vor der Zerstörung eines Naturschutzgebietes für eine Hafenerweiterung nicht zurückschreckt. Und wie der Hamburger Senat sind auch die lokalen Vertreter bereit, für unverbindliche Versprechungen alle Einwände in den Wind zu schlagen.
Deshalb ist die Skepsis vieler Kolleginnen und Kollegen durchaus berechtigt, wenn sie nicht glauben, dass die Bürgerschaft anders abstimmen wird als der Senat. Schließlich haben SPD und Grüne die Mehrheit und stellen den Senat.
Die Kollegenzeitung „Docker zeigen Klare Kante“ lieferte hier weitere Argumente für einen erneuten selbständigen Streik. Dabei wurde auch für die Vorstellung des aktuellen Buches von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!” am heutigen Freitag, den 23. Februar, um 18 Uhr, im INCI geworben.

„2000 hätten wir schon sein können”! Sicher, aber die 800 bis 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch eine breite Kampagne von Gewerkschaftlern und aktiven Kolleginnen und Kollegen organisiert, die sich immer besser gegen das Mediengetrommel – der Zug sei abgefahren – durchgesetzt haben. Auch die MLPD hatte die diversen Veranstaltungen genutzt, um die Kollegen darin zu bestärken, aber gleichzeitig keine Illusionen in das Parlament zu haben.

Folgender Leserbrief schrieb ein Hafenarbeiter zum Bericht über die Demonstration am 21.2.24 in Hamburg – Auf Grund der Rechtslage kann der Artikel vom Hamburger Abendblatt nicht abgedruckt werden.

Sehr geehrte Redaktion,

in Bezug auf Ihren kürzlich veröffentlichten Artikel „Hafenarbeiter protestieren: ‚Lassen uns nicht verraMSChen‘“ im Hamburger Abendblatt möchte ich als stolzer Hafenarbeiter einige Gedanken und Perspektiven teilen, die in der öffentlichen Diskussion oft übersehen werden.

Der Hamburger Hafen ist nicht nur ein Wirtschaftszentrum, sondern auch eine Heimat für viele von uns, die im Hamburger Hafen arbeiten. Viele von uns sind bereits in der dritten Generation in diesem Beruf tätig, was eine tiefe Verbundenheit und ein umfassendes Verständnis für die Komplexität und Bedeutung unserer Arbeit mit sich bringt. Diese langjährige Tradition und das fortgesetzte Engagement über Generationen hinweg haben zu einer einzigartigen Gemeinschaft geführt, in der jeder jeden kennt. Ich persönlich kenne die Väter und teilweise sogar die Großväter vieler jüngerer Kollegen und sehe nun, wie ihre Kinder und sogar Enkelkinder in die Fußstapfen ihrer Vorfahren treten.

Diese familiäre Atmosphäre, gepaart mit einem starken Gefühl des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung, ist es, was uns auszeichnet. Es ist dieser Zusammenhalt, der uns die Kraft gibt, gemeinsam für unsere Rechte und für den Schutz unseres Arbeitsplatzes einzustehen. Die niedrige Fluktuation in unserem Berufsfeld spricht Bände: Einmal Hafenarbeiter, immer Hafenarbeiter.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen, wie dem geplanten Teilverkauf der HHLA an die Schweizer Reederei MSC, ist es wichtiger denn je, diesen Gemeinschaftssinn zu betonen. Es ist nicht das erste
Mal, dass wir uns gegen Entscheidungen zur Wehr setzen müssen, die unsere Arbeitsplätze und unsere Identität bedrohen. Wir haben gelernt, standhaft zu bleiben und für das einzustehen, was uns wichtig ist. Unser Engagement für den Hafen und das damit verbundene Hinterland geht weit über bloße Arbeitsverhältnisse hinaus; es ist ein Lebenswerk, das wir zu schützen bereit sind.

Die Demonstrationen, über die Sie berichtet haben, sind ein Ausdruck unseres unerschütterlichen Willens, unsere Stimmen zu erheben und uns nicht „verraMSChen“ zu lassen. Es ist ein Kampf für die Wahrung unserer Traditionen, unserer Arbeitsplätze und letztendlich für die Zukunft des Hamburger Hafens als solchen. Wir stehen zusammen, als eine große Familie, bereit, für das zu kämpfen, was uns am Herzen liegt.

Mit freundlichen Grüßen, ein stolzer Hamburger Hafenarbeiter

(Autor bekannt)

Copyright: dockers-international.org

Ein Paar Fakten zusammengetragen von Hamburger Hafenarbeitern

Solidarität mit Dariush, Binnenschiffer im Hamburger Hafen und Aktivist in der Seenotrettung auf der Juventa (Mittelmeer)

Dariush Beigui aus Hamburg ist derzeit in Sizilien mit weiteren 21 Menschen dort angeklagt. Der Vorwurf lautet „Beihilfe zur illegalen Einreise“. Die Höchststrafe dafür sind 20 Jahre Haft und immense Geldstrafen. Der nächste Prozess ist im Januar 2024. Als internationaler Hafenarbeitererfahrungsaustausch solidarisieren wir uns mit Dariush und rufen zu Spenden und zur Solidarität mit der zivilen Seenottretung auf. Weltweit verschärft sich die Hetze gegen Migration. Bewusst wird hier gespalten und soll die Migration für alle Probleme in der Welt verantwortlich gemacht. Statt hier die Ursachen aufzudecken Umweltzerstörung und Kriege für imperialistische Interessen. Das verschärft die Situation der Menschen in der Seenotrettung aktiv sind und der weltweiten Seeleute. Seeleute haben Angst heute Boote sie sich in Seenot befinden zu melden oder zu retten. Die verschiedenen Kämpfe um die besser Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, Menschenrechte, gegen Kriege und Umweltzerstörung müssen zusammen kommen. Dariush: „Es ist ein gängiges System Feindbilder zu schaffen. So lange die Arbeiterbewegung in Deutschland fliehende Menschen als Feind sieht, statt die obere Klasse läuft dieses kapitalistische System weiter gut für sie. Die Arbeits-, Umwelt und Migrationskämpfe müssen zusammenhalten.“ Die Grenzen laufen schließlich zwischen oben und unter und nicht zwischen den Völkern. Hoch die international Solidarität!

IBAN DE97 4306 0967 4005 7941 04

BIC GENODEM1GLS

Bank GLS Bank

Account Holder Borderline Europe e.V.

Reference Solidarity at sea

Gewerkschaft der Beschäftigten des Containerumschlags an den Piers von Piräus, 20.2.24

Pressemitteilung der Gewerkschaft ENEDEP

Der Vorstand der ENEDEP-Vereinigung unterstützt die gerechten Forderungen der Landwirte in unserem Land und in ganz Europa, die in diesen Tagen massiv auf die Straße gehen, um die Produktionskosten ihrer Produkte zu senken und billige Lebensmittel zu erhalten.

Wir fordern eine sofortige Entschädigung für die Schäden, die ihre Ernten durch die kriminelle Politik der Regierungen erlitten haben, die nach dem Motto „Geh, wohin der Wind weht“ vorgeht und die Menschen ungeschützt vor Naturkatastrophen zurücklässt, wobei Menschenleben als Kosten angerechnet werden, ohne sich um das Leben und das Eigentum der Menschen zu scheren.

Jetzt ist es an der Zeit, unsere Kämpfe mit dem Slogan zu vereinen, der uns alle eint: Entweder ihre Profite oder unser Leben! Die Kämpfe der Arbeiter, die sich in den Betrieben vervielfachen, zu vereinen, indem wir den großen landesweiten Streik der Arbeiter am 28. Februar vorbereiten, der Lohnerhöhungen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen – Maßnahmen zum Schutz der Einkommen – fordert. Jetzt ist es an der Zeit, kämpferische Solidarität unter uns zu zeigen. Wir rufen alle Arbeiter auf, den Kampf der Bauern konkret zu unterstützen.

Am Dienstag, den 20. Februar, werden sie mit ihren Traktoren nach Athen fahren und sich um 18:00 Uhr am Syntagma treffen.

Aufruf der internationalen Koordinierungsgruppe zum 24.2.2024

Am 24. Februar 2024, 2. Jahrestag des Krieges in der Ukraine,

Wir rufen einen internationalen Tag des Kampfes gegen die Kriege des Kapitals aus!

– gegen beide Kriegsparteien in der Ukraine, für revolutionären Defätismus – „der Feind ist zu Hause!“

– an der Seite des Befreiungskampfes des palästinensischen Volkes gegen die nationale, rassische und religiöse Unterdrückung und Diskriminierung durch den imperialistisch-zionistischen Staat Israel

– für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Krieg, für eine Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Proletarier aller Länder, vereinigen wir uns!

Januar 2024

Stoppt die gefährlichen „Piraten“-Fahrten von Schiffen

19.01.2024 – Aufruf PENEN Seeleute Gewerkschaft

Die Konfrontation im Nahen Osten eskaliert täglich durch den anhaltenden Angriff Israels auf den palästinensischen Gazastreifen.

Der westliche US-NATO-EU-Block, der Israels mörderischer Militärmaschinerie einen Freifahrtschein erteilt, hat eine gefährliche und explosive Situation am Roten Meer, im Persischen Golf und im gesamten Nahen Osten geschaffen.

Die Rivalitäten zwischen den USA, der NATO und dem Iran haben zu Angriffen auf Handelsschiffe in der Region geführt, wobei die Houthi-Rebellen eine führende Rolle spielen.

Die Gefahr für die Schifffahrt in der Region ist groß, da es bisher mindestens 23 solcher Angriffe gegeben hat.

Der jüngste Angriff richtete sich gegen das in griechischem Besitz befindliche Schiff „M/V ZOGRAFIA“ der Reederei „Vulcanus Technical Maritime Enterprises“ von Aris Theodorides, das von einer Rakete getroffen wurde, wobei es glücklicherweise keine Verletzten unter der Besatzung gab.

In dieser kritischen Zeit nutzen die großen griechischen Reedereien mit Hunderten von Schiffen die Durchfahrt durch das tödliche Rote Meer um enorme Gewinne zu erzielen in dem sie das Leben der Besatzungen aufs Spiel setzen.

Ihre Verantwortung, einschließlich derjenigen der Regierung, ist schwerwiegend bis kriminell, weil sie die Besatzungen wie „Schafe zum Schlachten“ schicken.

Die Verantwortung der Schiffseigner betrifft auch ihre kollektive Organisation, den Verband der griechischen Schiffseigner (UGC), der, anstatt ein Verbot für die Durchfahrt griechischer – in griechischem Besitz befindlicher – Schiffe auszusprechen, die Regierung auffordert, eine Kriegsfregatte zu entsenden, um ihre Interessen zu schützen, und damit unser Land in gefährliche Abenteuer verwickelt!………

Die Verantwortung aller Beteiligten ist enorm und wir hoffen, dass wir in der nächsten Zeit keine Opfer von Seeleuten zu beklagen haben werden, denn dann sind alle mitverantwortlich für das vorprogrammierte Verbrechen!

24. Januar 2024, Aktion gegen ein israelisches Schiff im Hafen von Rotterdam

In vielen Teilen der Welt werden Aktionen gegen die israelische Containerreederei ZIM durchgeführt. Der Krieg in Gaza ruft überall Empörung hervor. Israel zu boykottieren ist ein beliebter Slogan, und Aktionen gegen ZIM sind eine gute Möglichkeit, den Kampf des palästinensischen Volkes zu unterstützen. Deshalb stand am Mittwoch, dem 24. Januar, eine Gruppe von Aktivisten beim Schichtwechsel vor dem Tor von ECT im Hafen von Rotterdam. Dort hatte ein ZIM-Schiff angelegt, welches beginnend mit der Nachmittagsschicht gelöscht werden sollte. Mit Transparenten, einer palästinensischen Flagge und Flugblättern forderten die Aktivisten auf, über Maßnahmen gegen ZIM nachzudenken und zu diskutieren.
Das Flugblatt beschrieb die Verbrechen seit der Gründung des Staates Israel und betonte, dass Israel den Interessen des westlichen Imperialismus dient. Ohne die Unterstützung des Westens würde Israel nicht lange existieren und der Krieg in Gaza könnte nicht geführt werden. Aus dem Flugblatt:
„Im Hafen von Haifa arbeiten Palästinenser und Israelis beim Be- und Entladen von Schiffen zusammen. So ist es überall in Israel. Wenn sich diese einfachen Arbeiter zusammentun, ist der Weg frei für ein demokratisches und freies Palästina. Solange Zionisten wie Netanjahu die Israelis in Schach halten – und die Hamas die Palästinenser – ist der Weg zum Fortschritt versperrt. Ein Volk, das ein anderes Volk unterdrückt, kann selbst nicht frei sein. Das muss ein Ende haben. Die Hafenarbeiter in den Niederlanden können sich mit den einfachen Menschen in Palästina zusammentun: gegen ZIM vorgehen, die Abfertigung verzögern, streiken, ein Transparent aufhängen… Ein Vorgehen gegen ZIM wäre ein starkes und deutliches Signal.“
Die Flugblätter wurden eifrig angenommen, die Argumente aufmerksam angehört. Um weiter voranzukommen, wird die Aktion auf jeden Fall wiederholt werden.

Im Container Hafen regnet es an Container.

Gestern, während der Abendschicht, „regnete“ der böige Wind im Hafen erneut Container, was zu einer Verletzung eines unserer Kollegen führte.

„COSCO“/DPORT waren und sind der Schlechtwetterwelle bewusst, die unser Land an diesem Wochenende heimsuchen wird, und sie haben Fahrverbote für die Häfen wegen stürmischer Winde angekündigt, aber rücksichtslos setzten sie die Arbeiter der Abendschicht (23:00-07:00, 06-01-2023) während der erwarteten extremen Wetterereignisse extremen Gefahren aus, was dazu führte, dass es Container regnete.

Wie durch ein Wunder ist kein weiterer Kollege verletzt worden. Ihre Antworten sind menschenverachtend.: „Was wollt ihr, es ist doch keine Kiste auf eure Köpfe gefallen.“

SIE STELLEN IHREN EIGENEN PROFIT ÜBER UNSERE SICHERHEIT.

sie sind nur daran interessiert, den Containerverkehr nicht zu beeinträchtigen, um ihre eigenen Gewinne nicht zu schmälern. Nicht unsere Sicherheit interessiert sie, sondern wie viele „Kisten“ im Hafen bewegt werden, die Produktion darf nicht unterbrochen werden.

Gewerkschaft der Beschäftigten des Containerumschlags an den Piers von Piräus forderte die Arbeiter an ihre Sicherheit zu denken und bei solchen Wetterbedingungen nicht zu Arbeiten. Sie haben die volle Unterstützung der Gewerkschaft.

Dezember 2023

Feiertags- und Neujahrsgruß von Kumpel für AUF an den Hafenarbeitererfahrungsaustausch

Liebe Freunde der kämpferischen Bergarbeiterbewegung, liebe Stadtgruppen,

wir blicken stolz auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück, zu dem ihr alle beigetragen habt. Wir wünschen euch erholsame Weihnachtstage und alles Gute für das neue Jahr und bedanken uns ganz herzlich bei euch allen für die gute und zukunftsweisende Zusammenarbeit.

Zentrale Koordinierungsgruppe von Kumpel für AUF

12.12.2023 Bericht aus Griechenland, Iordanis… / Update 21.12.23

Kein Verbrechen [der griechischen] Küstenwache vertuschen!

Mit unserem Teilnehmer Dariusz am Hafenarbeitererfahrungsaustausch kommt die Verpflichtung dieses Anliegen auch zu beachten – darum hier ein Bericht aus Griechenland von Iordanis … vom 21.12.23

Es sind 6 Monate vorbei wo über 600 Flüchtlinge darunter viele Kinder und Frauen im Wrack von Pylos ertrunken sind.Überlebende des Schiffswracks und Verwandte der Opfer, Anwälte Muslimische Union Griechenlands, und viele Menschen aus Griechenland führten eine Protestdemonstration in Athen am 16.12.2023 beim Syntagma unter der Losung: Kein Verbrechen der Küstenwache vertuschen.180 Pässe wurden hochgehalten auf das griechische Parlament, um für sie zu sprechen die es nicht mehr können.
Die Zeugenaussagen der Überlebenden zeigen deutlich das die griechische Küstenwache die volle Schuld trägt. Das weiß auch die EU. Sie streckt nur den Finger hoch und mahnt Griechenland, aber das ist auch alles. Ihre Frontex im Ägäischen Meer macht es nicht anders.
Die überlebende berichteten auf der Kundgebung das Boot, das die Flüchtlinge beförderte, wurde mit einem blauen Seil an das Schiff der Küstenwache gebunden, und sollte nach Italien geschleppt werden, was es zum Sinken brachte. Diejenigen, die das Wrack überlebt haben, schwammen eine Stunde lang, um das Boot der Küstenwache das keinen einzige Rettungsweste ins Wasser warf und sich von der Wrackstelle entfernt hatte.
Dieses Verbrechen versucht die griechische Regierung auf 9 ägyptische Flüchtlinge abzuschieben die sie die „Händler“ nennt und verantwortlich macht. Die wahren Schuldigen sind aber die Asylpolitik der EU und die griechische Regierung.

Pilos -185 Pässe erinnerern, dass sie einen Namen haben – Bild von infolibre


Solidarität international unterstützen die Familien der Opfer die Gerechtigkeit fordern. Solidarität International verurteilt diese mörderische Politik, die Flüchtlinge daran hindert, Grenzen zu erreichen, die das Mittelmeer in den letzten Jahren zum größten Friedhof mit über 20.000 Toden Flüchtlingen, Frauen und Kinder verwandelt hat.
„Wir vergessen nicht, wir fordern Gerechtigkeit, keine Vertuschung, Freispruch und Freilassung der 9 ägyptischen Häftlinge, die den Pylos-Schiffbruch überlebt haben“ dies war eine der Hauptforderung.
Nach der Kundgebung gingen sie zur Solidaritätskundgebung für Freiheit von Palästina. Auf dieser Kundgebung sprach ein Arzt von Ärzte ohne Grenzen und sagte das zur Zeit eine Humanitäre Hilfe in Gaza nicht möglich ist..

Die Teilnehmer auf der Kundgebung forderten:
Ein Ende der Kampfhandlungen und einen langfristigen Waffenstillstand. Die Angriffe, die Tausende Zivilist*innen verletzen und töten, müssen aufhören.

Bericht von der Solidemo Palästina in Athen am 20.12.23

Mehrere Hunderte Demonstranten demonstrierten am Mittwoch den 20.12.2023 vor den Büros der israilischen Schifffahrtsgesellschaft ZIM in Piräus.
Dieses Gebäude wird schon länger von der griechischen Polizei bewacht und geschützt. Aber gestern gab es Hunderte Polizisten und wollten verhindern das die Demonstranten nicht in das Gebäude eindringen.
ZIM ist eine der größten israelischen Reedereien und beliefert unter anderem den Terrorstaat, der im Gazastreifen ein regelrechtes Massaker anrichtet. Viele Demonstranten sympathisieren mit der Weltweiten Boykottkampagne gegen große israelische Unternehmen, die mit dem Krieg in Verbindung stehen. Das Slogan war „Block the boat“.
An dem Marsch vom Bahnhof Piräus zu den ZIM-Büros beteiligten sich auch die Maschinenbauergewerkschaft PENEN vom Hafen Piräus, die Lehrerverbände, Studenten und viele andere.

Die Griechischen Hafenarbeiter stehen an der Seite des palästinensischen Volkes

Die Hafenarbeiter von Piräus erklären „dass wir uns nicht an den illegalen Transporten von militärischem Material nach Israel beteiligen werden, die im Hafen von Piräus beginnen oder enden und bei denen Zivilisten und Kinder getötet werden. Wir machen uns in keiner Weise mitschuldig an dem Verbrechen, das in Gaza begangen wird!“

Wir werden nicht zu Komplizen des Verbrechens

In einer gemeinsamen Erklärung haben die zwei Gewerkschaften der Hafenarbeiter und der Verband OMYLE die israelischen Kriegsverbrechen an das Palästinensische Volk verurteilt.
In ihrer Erklärung betonen sie:
„Unter dem Vorwand, Hamas-Kämpfer zu eliminieren, wird eine ethnische Säuberung der Palästinenser durchgeführt, die eine zerstörte Infrastruktur (Krankenhäuser, Schulen, Produktionsstätten) und vor allem Tausende von toten Zivilisten, darunter Tausende von toten Kindern, hinterlässt. Das unmenschliche Vorgehen der israelischen Streitkräfte hat in der ganzen Welt einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Angesichts dieser gewaltigen Katastrophe dürfen wir nicht teilnahmslos bleiben und schweigen. Der palästinensische Kampf um Selbstbestimmung dauert nun schon mehr als 70 Jahre an und hat Hunderttausende von Opfern gefordert. Auf der anderen Seite hat der Staat Israel in Palästina alle völkerrechtswidrigen Methoden (Siedlungen, ethnische Säuberungen, Eroberungen und Übergriffe usw.) angewandt, um die Palästinenser von der Landkarte zu tilgen. Die jüngste Eskalation der blinden Gewalt und Zerstörung in Gaza mit Angriffen auf Schulen, Krankenhäuser und politische Ziele entsetzt und empört uns. …… Es kann keine gerechte Lösung für Palästina geben, wenn es nicht zuerst Frieden und ein Ende der Unterdrückung durch Israel gibt. Das Völkerrecht und die einschlägigen UN-Resolutionen sehen die Gründung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 und die friedliche Koexistenz von Palästinensern und Israelis vor. Bis heute übt der Staat Israel eine inakzeptable Diskriminierung der Palästinenser sowohl innerhalb Israels als auch eine organisierte Unterdrückung in den palästinensischen Gebieten aus, die an die Apartheid erinnert…….“

November 2023

INTERNATIONALISMUS

Die europäische Gewerkschaft EDC kündigt eine koordinierte Aktion für den Frieden in europäischen Häfen an

In einer Mitteilung, die am Dienstag in den Netzwerken veröffentlicht wurde, kündigte die europäische Gewerkschaft EDC (European Dockworkers Council) an, eine koordinierte Aktion in mehreren Ländern für den Weltfrieden zu planen.

In einer Erklärung, in der die Zunahme von Kriegen im 21. Jahrhundert und die Unterwerfung der Länder des Südens angeprangert wurden, kündigte der EDC (European Dockworkers Council), eine Gewerkschaft, die Hafenarbeiter und Gewerkschaftssektionen aus mehreren europäischen Ländern vereint, eine Aktion für den Weltfrieden am 30. November zwischen 11.00 und 14.00 Uhr an.

In Spanien, im Baskenland, in Portugal, in Belgien, im Vereinigten Königreich… Insgesamt sollen laut der Zeitung Rapport de Force 20 000 Hafenarbeiter aus zwölf europäischen Ländern an der Aktion beteiligt sein. Auch in Frankreich würde sich die CGT Ports et Docks beteiligen.

„Das 21. Jahrhundert ist geprägt von einer Zunahme bewaffneter Konflikte, Kriege und der Ausbeutung des Bodenschatzes der Länder des Südens (die in der kolonialen Spirale gehalten werden) […] Der Weltfrieden ist die einzige Garantie für sozialen Fortschritt. Jedes Volk hat das Recht, in Würde auf seinem Land zu leben. Jedes Volk hat das Recht auf Selbstbestimmung“, heißt es in der Erklärung.

In Belgien, England, den USA, Italien… In allen Ecken der Welt haben Arbeiterinnen und Arbeiter bereits Schiffe mit Militärgütern für Israel blockiert oder die Eingänge von Rüstungsfabriken blockiert. Dieser Aufruf ist somit Teil einer breiten Bewegung, um das derzeitige Massaker in Gaza anzuprangern.

Aus dieser Sicht ist die Aktion, die am 30. November von 11 bis 14 Uhr dauern soll, ein weiterer Schritt in Richtung des Aufbaus einer Solidaritätsbewegung, die sich in westlichen Unternehmen verankert, im Herzen der imperialistischen Länder, die alle den israelischen Staat bedingungslos unterstützen.

(automatisch übersetzt mit DeepL!)

Aus aktuellem Anlass lädt die Koordinierungsgruppe zu einem neuen Treffen:

Weitere Solidaritätserklärungen – die früheren sind weiter unten:

MLPD Lübeck 20.11.23

An
die HHLA-Kolleginnen und -Kollegen vom Burchardkai

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 19.11.23, dem Volkstrauertag, legten wir am Zeughaus in Lübeck ein Blumengesteck nieder mit der Aufschrift „In Würdigung des Arbeiterwiderstandes gegen den Faschismus“.
Die Lübecker Arbeiter – besonders die Hafen- und Werftarbeiter und Seeleute – waren die größte und stärkste Kraft des Widerstandes gegen das faschistische Regime. In den Betrieben arbeiteten kommunistische und sozialdemokratische Arbeiter eng zusammen. Diese Einheit kam insgesamt zwischen SPD und KPD nicht zustande. Der Machtantritt Hitlers konnte so nicht verhindert werden.

Wir haben bei unserer kleinen Feier auch über die Stärke der heutigen Arbeiterbewegung gesprochen. In Genua haben am 10.11. Hafenarbeiter den Transport von Waffen nach Israel blockiert – in Solidarität mit der palästinensischen Arbeiterbewegung.
Im Vordergrund stand für uns euer beispielhafter selbständiger Streik gegen die Teilprivatisierung der HHLA. Wir sind empört, dass jetzt massenhaft Abmahnungen gegen euch ausgesprochen und Kündigungen angedroht wurden. Der Hamburger Senat nimmt sich das Recht heraus, euch zu verkaufen und ihr sollt nicht das Recht haben, dagegen zu streiken? Der Kampf für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht gehört auf die Tagesordnung.
Auf unserer Feier zogen wir die Lehre: Stark ist die Arbeiterbewegung, wenn sie ihre Einheit herstellt und ihre Interessen gegen das Kapital und ihre Helfershelfer im Kampf durchsetzt.


Wir stehen auf eurer Seite und sind solidarisch mit euch. Wir sind bereit, die Solidarität mit euch auch in Lübeck zu organisieren. Unterrichtet uns!
Die Abmahnungen und Kündigungsdrohungen müssen vom Tisch! Der Privatisierungs-Deal mit MSC gehört in die Tonne!

Lüder Möller
(für die MLPD Lübeck)

20.11.23, Karlsruhe

An: Kolleginnen und Kollegen, Familien der Hamburger Hafenarbeiter

An die kämpferischen Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter und deren Familien in Hamburg,

Wir sprechen unsere Solidarität mit Euch aus für euren mutigen und selbständigen Streik. Wir sprechen uns gegen die Spaltungsversuche aus, die gerade vom Senat und Geschäftsführung gegen Euch gefahren werden. Die weitere Zuspitzung der Weltlage sowohl in Bezug auf Kriegsgefahr, Umweltfrage, Flüchtlinge etc. zeigt: Nur gemeinsam und international können die Kollginnen und Kollegen etwas bewirken. Dass sie so gegen Euch vorgehen, spricht für Eure Initiative. Hoch die internationale Solidarität! Keine Chance der Hetze gegen kommunistische Kräfte.

Wir werden Euren Kampf bekannt machen! Ihr seid die Vorbilder, die wir brauchen, Musk und Konsorten braucht die Welt nicht. Ihr kämpft für Eure und die zukünftigen Arbeitsplätze der Jugend!

Die unsägliche Methode der Abmahnungen muß vom Tisch!

Kleine Anekdote am Rande: Ein Kollege ging zu einer Diskussionsveranstaltung. Sein Sohn, 9 Jahre, wünschte ihm: „Viel Erfolg! Und wenn die Polizei kommt, dann sagst: „Ich hol gleich den Hafen!“ Dann wissen sie, was zu tun ist!“

Solidarische Grüße aus Karlsruhe

Solidaritätserklärung der Rotfüchse aus Karlsruhe, 13.11.2023

Liebe Hafenarbeiter von Hamburg!
Wir haben mit unserer Rotfuchsgruppe über euren Streik gesprochen.
Zur besseren Lesbarkeit, hier nochmal:
Liebe Hafenarbeiter*innen,
wir Rotfüchse aus Karlsruhe haben auf youtube das Video von vor einem Jahr gesehen. Da habt ihr die Polizei umringt und zurückgedrängt. Wir wollen wissen, was mit den Polizisten danach passiert ist?
Wir wünschen euch ganz viel Erfolg!
Eure Rotfüchse aus Karlsruhe
gemeint ist der clip „Streik der Hamburger Hafenarbeiter 15.07.2022“ von Kanal „Marxistische Organisation Offensiv“

Volle Solidarität mit allen gemaßregelten Kollegen, Zurücknahme aller Abmahnungen und Kündigungsandrohungen. Hände weg vom Koordinierungsgruppenmitglied Jana Kamischke und Zurücknahme der fristlosen Kündigung!

Ein Kollege aus dem Hafen schrieb dazu:

Solidarität mit Jana Kamischke – Gegen Willkür und für Meinungsfreiheit!

Moin liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich hoffe, diese Nachricht erreicht euch in möglichst stabiler See.

Es ist mit großem Bedauern und Verärgerung zu erfahren, dass unsere geschätzte Kollegin Jana Kamischke, die als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und Sprecherin der Vertrauensleute im Konzern eine wichtige Rolle einnimmt, mit einer fristlosen Kündigung konfrontiert ist. Diese Nachricht hat in unserer Hafenfamilie Wellen geschlagen, die wir so nicht hinnehmen können.

Jana setzt sich mit Herzblut für unsere Belange ein und hat in ihrer Funktion als Betriebsrätin stets das Wohl der Kolleginnen und Kollegen im Blick. Dass die Unternehmensleitung versucht, sie aufgrund von Meinungsäußerungen im privaten Bereich aus dem Betrieb zu entfernen, ist ein unverhohlener Angriff auf die Meinungsfreiheit. Als ein einzelner Kollege, der die Betriebsratsinfo gelesen hat, möchte ich betonen, dass Jana nichts anderes getan hat, als ihre Verantwortung als Betriebsrätin wahrzunehmen und in angespannten Situationen für uns einzutreten. Diese Kündigung ist ein Versuch, Angst zu schüren und aktive Menschen mundtot zu machen – etwas, das wir als Hafenfamilie nicht hinnehmen können. In unserer Hafenfamilie sollten Solidarität und Gerechtigkeit die Leitprinzipien sein. Lassen Sie uns gemeinsam gegen diese Willkür vorgehen und solidarisch für die Werte einstehen, die uns als Hafenarbeiter ausmachen. Jana bleibt weiterhin eine von uns und verdient unsere Unterstützung in diesen Zeiten.

Lasst uns zeigen, dass wir als echte Hafenarbeiter füreinander einstehen und für die Prinzipien kämpfen, die unsere Gemeinschaft stark machen.

Mit solidarischen Grüßen,
Ein Hafenarbeiter durch und durch

Hier ein Betriebsratsinfo dazu:

Ein Kollege, der sich an uns gewendet hat.

Einladung der Koordinierungsgruppe in Hamburg

Aktionen und Proteste gegen die Akute Weltkriegsgefahr von Kolleginnen und Kollegen in den Häfen

Hafenarbeiter blockieren Waffentransport für den israelischen Staat

Am 11. November haben sich Hafenarbeiter im italienischen Genua auf dem Hafengelände versammelt, um den Transport von Waffen für den israelischen Staat zu blockieren.

Von Iordanis Georgiou

Ein Bild von der Aktion (foto: Imedromos)

An der Mobilisierung nahmen zahlreiche Mitglieder der Gewerkschaft USB teil, die „ihre uneingeschränkte Solidarität mit dem palästinensischen Volk, das unter einem regelrechten Völkermord durch Israel leidet“, zum Ausdruck brachten.

„Wir tolerieren in keiner Weise, dass in unseren Häfen Waffen, militärisches oder logistisches Material im Zusammenhang mit diesem Massaker geladen oder gelöscht werden“, betonte die USB und rief zum Boykott auf.

Nach der Kundgebung im Hafen marschierten die Arbeiter vom Hafentor San Benigno zum Sitz der israelischen Reederei ZIM.

Propalästinensische Proteste gegen Waffenlieferung an Israel gibt es auch in den USA

In Tacoma (West-USA, Bundesstaat Washington) haben Protestierende Blockadeaktionen im Hafen durchgeführt, um das Auslaufen eines Schiffes zu verhindern, das militärische Ausrüstung nach Israel transportieren sollte. In einem Video sagt eine junge Frau „Wir, die wir in einem imperialistischen Land leben, haben die Pflicht zu protestieren und aktiv zu werden!“ Insgesamt nahmen rund 200 Menschen an der Protestaktion teil. Das Schiff konnte erst mit mehrstündiger Verspätung ablegen.

Hafenarbeiter in Barcelona weigern sich inmitten des Gaza-Kriegs, militärisches Material umzuschlagen

November 07, 2023 um 07:23 Uhr EST, Reuters, (Bericht von Joan Faus, Bearbeitung durch Andrei Khalip und Bernadette Baum)

Die Gewerkschaft der Hafenarbeiter von Barcelona hat sich geweigert, während des Gaza-Krieges militärisches Material zu laden und zu entladen, und forderte den Schutz der Zivilbevölkerung in den Konfliktgebieten, nachdem die belgischen Transportgewerkschaften letzte Woche einen ähnlichen Schritt unternommen hatten.

Die Entscheidung vom Montag sei hauptsächlich symbolisch und solle andere spanische Häfen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen, sagte der Sekretär der Gewerkschaft OEPB, Josep Maria Deop, am Dienstag gegenüber Reuters.

Die OEPB ist die einzige Gewerkschaft, die die 1.200 Stauer im Hafen von Barcelona vertritt.

Deop sagte, Organisationen, die sich für den Frieden einsetzen, könnten der Gewerkschaft dabei helfen, herauszufinden, welche Container militärische Ausrüstung enthalten. Er sagte, er sei überzeugt, dass es militärische Sendungen aus Barcelona gebe, weil „es ein Hafen ist, der alle Arten von Gütern bewegt“.

Es war nicht klar, um welche Organisationen es sich handelt und ob sie sich bereit erklärt haben, die Gewerkschaft bei diesen Bemühungen zu unterstützen.

Die Hafenbehörde von Barcelona lehnte eine Stellungnahme ab und sagte, dass ihr keine Daten über Militärlieferungen vorlägen.

… Spanien exportierte in der ersten Hälfte des Jahres 2022 Rüstungsgüter im Wert von 1,3 Milliarden Euro (1,39 Milliarden Dollar), wobei sich die Lieferungen nach Israel auf 9 Millionen Euro beliefen, wie aus den letzten verfügbaren offiziellen Daten hervorgeht. …

Die OEPB erklärte, sie lehne jede Art von Gewalt ab, wo auch immer sie stattfinde, einschließlich in Israel und den palästinensischen Gebieten, und ihr Boykott diene dem Schutz von Zivilisten überall.

„Kein Grund rechtfertigt es, Zivilisten zu opfern“, hieß es.

Barcelonas Hafenarbeiter hatten 2011 aufgrund des Konflikts in Libyen einen ähnlichen Boykott beschlossen. In den letzten Jahrzehnten haben sie sich auch an humanitären Hilfstransporten für die Westsahara und Nicaragua beteiligt.

Pressestimmen ohne Anspruch auf Vollständigkeit zur Kundgebung am 11.11.2023 in Hamburg gegen den Verkauf von HHLA Aktien an MSC

Cirka 1000 Kolleginnen und Kollegen aus dem Hamburger Hafen versammelten sich am 11. November zu einer kämpferischen Kundgebung vor dem imposanten Hamburger Rathaus. Das waren weniger als von Ver.di erwartet, aber doch eine eindrucksvolle Masse.

hier gehts zum Artikel: https://www.rf-news.de/2023/kw45/streik-hamburger-hafen-kundgebung

MoPo, Hamburg 11.11.2023

Solidaritätserklärungen an die Kollegen der HHLA, die am 6. und 7.11. streikten an hafenarbeiter-international(at)web.de oder nutzt das Kontaktformular

Stand: 14.11.2023 – alle Solidaritätserklärungen findet ihr nach der Erklärung der Koordinierungsgruppe des Hafenarbeitererfahrungsaustausch. Entschuldigt, wenn nicht immer die chronologische Reihenfolge eingehalten werden konnte, sie wurden im wesentlichen in der Reihenfolge des Eintreffens verarbeitet.

Solidaritätserklärungen

Internationale Hafenarbeiterkoordinierung / Hafenarbeiter Erfahrungsaustausch, 7. November 23

Solidaritätsbotschaft an die streikenden Kolleginnen Kollegen der HHLA, Burchardkai, Hamburg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ihr seid mutig seit gestern in den selbstständigen Streik gegen die Pläne zur weiteren Privatisierung der HHLA füpr die maximalprofite von MSC getreten. Beginnend mit der Spätschicht wurde der Streik bis heute (Dienstag) von jeder nachfolgenden Schicht weitergetragen. Herzlichen Glückwunsch!

Das ist die Sprache, die sowohl Hafen Kapitalisten als auch Reedereien wie MSC verstehen! Und das muss Schule machen! Es ist an der Zeit, dass wir nicht mehr bei der Abwehr verschiedener Angriffe auf unsere Arbeitsplätze, Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen stehen bleiben. Hafenarbeiter können in die Offensive gehen:

  • Für höhere Löhne im Kampf gegen die Inflation!
  • Für Verkürzung der Arbeitszeit zum Beispiel auf 30 Stunden in der Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • für unsere politischen Anliegen, insbesondere für ein wirkliches Streikrecht – nicht nur zu Tarifzeiten!
  • Schluss mit der Politik der Privatisierung der Häfen auf unserem Rücken und zulasten unserer Familien, unsere Kinder – aller Werktätigen!
  • Für ein Leben und Arbeiten in Würde – was den Wunsch nach einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft mehr und mehr zu einem Grundanliegen macht!
  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 29. Oktober haben sich Hafenarbeiterinnen und Hafenarebeiter, ihre Freunde aus Griechenland, Italien, die Niederlande und Deutschland zum siebten Hafenarbeiter Erfahrungsaustausch getroffen. In der Abschlusserklärung heißt es:

»Wir sind herausgefordert im Kampf gegen die Folgen von Privatisierung, Automatisierung, Umweltzerstörung, Kriegsgefahr und Vernichtung von Arbeitsplätzen unserer Arbeiterinteressen durchzusetzen. (…) Der Wunsch ist nicht allein beim Austausch von Erfahrungen stehenzubleiben, sondern ein Sprung zu einer verbindlichen internationalen wie auch nationalen Zusammenarbeit zukommen.«

Euer Streik ist Ansporn für uns eine aktive Solidarität unter allen Hafenarbeiter die wir erreichen können in den verschiedenen Ländern zu ermöglichen; Mit Solidaritäts Grüßen, Solidaritätsaktionen bis hin zu Solidaritätsstreiks und dem Besuch und Austausch von Delegationen.

Das ist der Weg den wir Hafenarbeiter gehen. Wir wissen, dass dies kein einfacher Weg ist. Aber es ist allemal besser einen steinigen Weg der Freiheit zu gehen, als auf immer ausgebeutet und unterdrückt zu werden!

Mit herzlichen Grüßen

Christian, Jana und Joachim für die deutsche Hafenkoordinierung

Solidaritätserklärung von De Volle Lading an die Kolleginnen und Kollegen der Kundgebung vom 11.11.2023

Solidaritätserklärung von De Volle Lading – Rotterdam, 7.11.2023

Solidaritätserklärung der ENEDEP (Gewerkschaft der Containerumschlagsarbeiter in Griechenland)

Solidaritätserklärung von PAME, Griechenland, 11.11.2023

PAME drückt seine Solidarität mit den Hamburger Hafenarbeitern aus, die am Montag, den 6. November mit Massenstreiks im Rahmen von kollektiven Verfahren begonnen haben, um ihre Arbeitsrechte gegen die Privatisierung des Hafens zu sichern, und die am Samstag, den 11. November zu einer großen Mobilisierung aufbrechen werden.
Die Übernahme des Hamburger Hafens durch den Monopolriesen MSC und die Investition des Monopolkonzerns COSCO in denselben Hafen haben nur ein Ziel: die Steigerung ihrer Profite gegen die Interessen und Kämpfe der Hafenarbeiter.
Mit der Waffe der Solidarität können wir jede Barriere niederreißen und für die Forderungen der Arbeiter eintreten.
Die Kämpfe in einer Reihe von großen Häfen beweisen, dass es keine „guten“ und „gesunden“ Investitionen von Monopolen gibt, die nur auf immer mehr Profit aus sind.
Wir bekunden unsere Solidarität mit dem Streik der Hamburger Hafenarbeiter und ihren Mobilisierungen.
In eurem Kampf seid ihr nicht allein. Aus Griechenland senden wir Euch unsere Solidarität und Unterstützung.

Solidaritätserklärung REBELL, Bremen

Liebe Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter,
im Namen des Rebell Bremen möchten wir unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung für euren Kampf gegen die Verkaufs- und Privatisierungsvorhaben der Hafenbetriebe HHLA an die Reederei MSC zum Ausdruck bringen. Euer selbständiger Streik hat gezeigt, dass die Arbeiter stark sind, wenn sie sich organisieren, wenn sie sich ihrer Lage bewusst werden und als Klasse kämpfen. Auch wenn der Streik zwar vorerst beendet ist, geht der Kampf weiter.
Jetzt mehr denn je braucht es eine starke Arbeiterbewegung, die bereit ist für ihre Zukunft zu kämpfen. Die Arbeitsplätze, die drohen vernichtet zu werden, fehlen der Jugend später! Es geht also auch um unsere Zukunft und es ist somit auch unser Kampf! Eure Entschlossenheit und eure Opferbereitschaft sind ein Vorbild für uns und wir stehen fest an eurer Seite.
Gemeinsam werden wir eine gerechte und solidarische Gesellschaft erkämpfen, in der nicht mehr für Profite die Arbeiter ausgepresst und entlassen werden und die Umwelt zerstört wird, sondern die Früchte der Arbeit auch denen zugutekommen, die sie erarbeiten. Das ist für uns der echte Sozialismus.
Wir sind bereit, unsere Unterstützung in Form von Solidaritätsaktionen, Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsamen Aktionen zu leisten. Wir werden auf der Demo am Samstag anwesend sein und dafür mobilisieren.
Gemeinsam sind wir stark!
Euer
Jugendverband REBELL Bremen

Studierendenpolitischer Ratschlag, 08.11.2023

Solidarität mit den Arbeitern im Hamburger Hafen!

Am Abend des 6. November begannen ca. 200 Hafenarbeiter in Hamburg einen selbständigen Streik für den Erhalt aller Arbeitsplätze angesichts des angekündigten Teilverkaufs der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die weltgrößte Reederei MSC. Solche Übernahmen und Fusionen leiten meist eine neue Welle von Vernichtung von Arbeitsplätzen ein.

Die HHLA reagierte mit massiven Drohungen, alle Arbeiter zu entlassen. 

Doch ihr wart mutig und habt den Streik organisiert! DieKoordinierungsgruppe des studierendenpolitischen Ratschlags solidarisiert sich uneingeschränkt mit euch!  Wir Studierende sind solidarisch und werden euren Kampf weiter bekannt machen. Auch wenn ihr euren Streik am 8.11. abbrechen musstetfreuen wir uns, dass der Kampf mit einer Demonstration am 11.11. weiter geht und rufen dazu auf, sich zu beteiligen.

Die Arbeitsplatzvernichtung betrifft alle – es sind auch zukünftige Arbeitsplätze der Jugend.

Ebenso laden wir Euch ein, eurer Anliegen auf unserem studierendenpolitischen Ratschlag am 2./3.12. in Göttingen einzubringen. So steht jetzt mit der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst auch an, die volle Kampfkraft der Gewerkschaften für die 10,5% Forderung zu entfalten und einen Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte durchzusetzen. Wir möchten dabei auch von euren Erfahrungen lernen.

Verabschiedet von der Koordinierungsgruppe am 8.11.

Erklärung von ver.di, Landesfachvorstand Maritime Wirtschaft Hamburg

Presseerklärung der Kollegen

Weitere Solidaritätserklärungen und Berichte

15.11.2023 Delegiertenversammlung der IG Metall in Stuttgart

Delegiertenversammlung erklärt sich solidarisch mit den Kolleg*innen, die im Hamburger Hafen, in Schweden bei Tesla und in den USA bei Ford, Stellantis und GM demonstrieren.

Solidaritätserklärung von Kumpel für AUF

Lübeck „Was die Hamburger Kollegen gemacht haben, war genau richtig“

An die Kolleginnen und Kollegen vom Burchardkai

Was die Hamburger Kollegen gemacht haben, war genau richtig“

so die Meinung mehrerer Lübecker Hafenarbeiter, als wir sie über euren Streik informierten. 

Wir haben 2008 auch gegen die Privatisierung eines Teils der Lübecker Hafengesellschaft gekämpft. Damals sollten 25,1% an Rreef, eine Tochter der Deutschen Bank verkauft werden. 80 Kollegen von uns enterten damals die Lübecker Bürgerschaft und wochenlang sammelten wir Unterschriften dagegen. Der damalige SPD-Bürgermeister Saxe ignorierte unseren Willen genauso wie die Bürgerschaft. Als Rreef 2015 einen Tarifabschluss für den Lübecker Hafen nicht anerkennen wollte, standen die Tugmaster still. Termingebundene Autoteile nach Schweden wurden nicht verladen. Innerhalb weniger Stunden erkannte Rreef das Tarifergebnis an. Wir haben in diesem Streik ebenso unsere Kraft gespürt. Die hohen Profite für die Deutsche Bank blieben aus, den Ärger mit uns wollten sie sich auch ersparen. Sie hat ihre Anteile wieder an die Stadt zurückgegeben.

Jetzt sollt ihr an MSC verkauft werden. Ihr schafft alle Werte im Hafen und jetzt wird so mit euch umgesprungen? Ihr habt euch unmissverständlich mit dem Streik zu Wort gemeldet. Gut so! Und dann drohen euch die Herren im Hafen mit Entlassungen. Wollen sie euch den Mund verbieten? Es wird immer dringlicher: Wir brauchen ein vollständiges Streikrecht. 

Einige von euch haben wir Ende Oktober beim Hafenarbeitererfahrungsaustausch kennengelernt. Das hat unsere Verbundenheit gestärkt. Wir stehen an eurer Seite. Gemeinsam sind wir Hafenarbeiter stark!

Ein Hafenarbeiter und ein Freund der Hafenarbeiter aus Lübeck , 9.11.2023

09.11.23 – VW-Braunschweig

Hallo liebe Docker,

hier eine Solierklärung von VW aus Braunschweig. Wenn es noch mehr Zeit
gegeben hätte, wären auch noch mehr Unterschriften zusammen gekommen.
Auch wenn der Streik jetzt erstmal beendet ist, wäre es schön, wenn sie
die Kollegen noch erreicht.

Solidarische Grüße,

Karin.

Produktionskollegen VW Braunschweig

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Anhang findet ihr eine Solierklärung von Kollegen der Tiguan Hilfsrahmenfertigung an die streikenden Docker. Wir haben sie gestern gemacht und stehen hinter euch, auch wenn der Streik erstmal vorbei ist!

Viele Grüße

Stefan Deutsch

IGM Vertrauensleute-Vollversammlung bei Mercedes Benz, Werk Bremen am
08.11.2023 – *Solidarität mit den Hafenarbeitern in Hamburg!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir unterstützen Euren Kampf gegen den Teilverkauf der HHLA – Hamburger Hafen und Logistik AG an die Reederei MSC.

Ihr habt ein starkes Zeichen gesetzt mit Eurem selbständigen Streik über vier Schichten. Und der Kampf ist ja noch nicht vorbei bevor der Vertrag vom Tisch ist. Die Erfahrung zeigt, dass Privatisierungen zu Arbeitsplatzvernichtung und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
führt. Dagegen ist Euer Streik genau richtig.

Kämpferische Grüße

Eure Vertrauensleute bei Mercedes-Benz Bremen (die Abstimmung ergab: 47 Ja, 2 Enthaltungen)

09.11.23,Bochumer Montagsdemo

Solidaritätserklärung

als Unterstützung für euren mutigen Streik senden wir euch folgende
Solidaritätserklärung.

Mit freundlichem Gruß
Ulrich Achenbach

Solidaritätserklärung der Bochumer Montagsdemo

Die Bochumer  Montagsdemo ist als Teil der Bundesweiten Montagsdemo eine überparteiliche Bewegung gegen die unsoziale und reaktionäre Politik der Bundesregierung und besteht seit 2004. Ihren Ursprung hatten diese Demonstrationen gegen Hartz IV.

Wir begrüßen euren selbständigen Streik .Mit vollem Recht seid ihr wütend über die Geheimverhandlungen, über das ganze Projekt der Privatisierung, gegen das ihr schon lange kämpft.
Es ist genau richtig, dass ihr euren Streik über 4 Schichten fortgesetzt habt, ungeachtet der Drohung von HHLA,  Streikende fristlos zu entlassen. Die Belegschaft vom Bochumer Opelwerk trat 2004 in einen selbständigen längeren Streik und konnte damit erreichen, dass das Werk
Bochum erst 10 Jahre später als beabsichtigt geschlossen wurde!

Wir wünschen euch für euren weiteren Kampf und die kommende Demonstration in Hamburg am 11.11. viel Erfolg!

Hoch die internationale Solidarität!

thyssenkrupp Steel Solidaritätserklärung

Liebe Kollegen,

wir haben heute früh über Euren Streik diskutiert und wollen Euch unsere volle Solidarität aussprechen und es richtig ist das ihr mit Eurem selbständigen Streik entschieden habt. Auch wenn ihr ihn erstmal unterbrochen habt.

Meldet euch wenn Ihr Hilfe braucht.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Stockert

ThyssenKrupp Steel Europe AG

IGM Betriebsrat zuständig für das Kaltwalzwerk 1

Kaiser-Wilhelm-Str. 100
47166 Duisburg

Telefon:   +49 203 5-226385

Mobil:       +49 172 1405151
E-Mail:     markus.stockert@thyssenkrupp.com

Liebe Kollegen,

wir haben heute früh über Euren Streik diskutiert und wollen Euch unsere volle Solidarität aussprechen und es richtig ist das ihr mit Eurem selbständigen Streik entschieden habt. Auch wenn ihr ihn erstmal unterbrochen habt.

Meldet euch wenn Ihr Hilfe braucht.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Stockert

ThyssenKrupp Steel Europe AG

IGM Betriebsrat zuständig für das Kaltwalzwerk 1

Kaiser-Wilhelm-Str. 100, 47166 Duisburg

Telefon:   +49 203 5-226385 Mobil:       +49 172 1405151
E-Mail:     markus.stockert@thyssenkrupp.com

7.November: VW Hannover – Solidarität mit dem Streik der Hafenarbeiter

Bei ‚Hamburger Schietwetter‘ waren wir heute Mittag zum Schichtwechsel am Haupttor von VW Hannover, um die Solidarität mit dem Streik der Hafenarbeiter zu organisieren.
Wir konnten 26 Unterschriften auf unseren Stelltafeln und 24,40 Euro Spenden sammeln. Ein gutes Ergebnis angesichts der Tatsache, dass in den Medien bis jetzt gar nicht über den Streik berichtet wurde und kein Kollege etwas davon wußte. Viele waren in Eile und reagierten nicht. Aber eine spürbare Minderheit war recht offen und interessiert an unserer Ansprache, auch wenn sie sich noch nicht entschließen konnten, ihre Solidarität praktisch auszudrücken.

Erklärung aktiver Gewerkschafter bei TESLA Grünheide

Moin liebe Kolleginnen und Kollegen vom Hamburger Hafen,
wir gratulieren euch, zu eurem mutigen selbstständigen Streik gegen den Ausverkauf eures Betriebs an MSC durch den Hamburger Senat und wollen euch unsere volle Solidarität aussprechen.
Gleichzeitig protestieren wir gegen die angedrohten Abmahnungen gegen die Streikenden, die euren berechtigten Kampf kriminalisieren und einschüchtern sollen. Wir brauchen endlich auch in
Deutschland ein allseitiges, gesetzliches Streikrecht.
Mit eurem Streik habt ihr Verantwortung übernommen, nicht nur für die Verteidigung eurer
Arbeitsplätze, Löhne und Arbeitsbedingungen, sondern auch für die Zukunft der Jugend, die die
Ausbildungs- und Arbeitsplätze im Hamburger Hafen dringend braucht.
Euer Kampf reiht sich ein in eine Reihe von internationalen Arbeiterkämpfen, die zum Ausdruck
bringen, dass die Arbeiterklasse weltweit beginnt, gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf die Arbeiter und ihre Familien aufzustehen. Wir hoffen, dass er Schule macht, und werden ihn in diesem Sinne unter unseren Kollegen bekannt machen.
Wir sind dabei, bei Tesla in Grünheide gewerkschaftliche Strukturen aufzubauen und erleben täglich die Unterdrückung und Hetze der Geschäftsführung gegen die Wahrnehmung unserer Grundrechte. Euer Streik gibt uns Zuversicht und zeigt uns, dass wir, auch über die Automobilindustrie hinaus, nicht alleinstehen.
Kämpferische Grüße
Aktive Gewerkschafter von TESLA in Grünheide

Solidaritätserklärung thyssenkrupp Duisburg

Solidaritätserklärung von thyssenkrupp Duisburg

Solidaritätsbotschaft der nautischen Gewerkschaft Nautilus International Schweiz

Die Gewerkschaft der Seeleute und Binnenschiffer Nautilus International Schweiz wünscht allen Beschäftigten viel Kraft im Kampf gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, die durch den Einstieg des Schweizer Reedereigiganten MSC droht.

Als Teil der Internationalen Transportarbeiter-Föderation ITF und als Gewerkschaft in der Schweiz wissen wir, was von MSC zu erwarten ist. In der Schweiz fällt MSC dadurch auf, dass man sich jedweder Kontrolle durch Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Politik entzieht, in dem man seine Schiffe unter sogenannten Billigflaggen wie Panama oder Liberia registriert und zugleich Steuern „spart“.

Es ist völlig unverantwortlich, Teile einer solch wichtigen Infrastruktur wie einen Hafen zu privatisieren, weshalb wir eueren Streik und weitere Aktivitäten solidarisch unterstützen.

Solidaritätserklärung Courage Hannover

Wir übermitteln euch herzliche Glückwünsche an die Hafenarbeiter in Hamburg. 
Ihr habt durch euren selbstständigen Streik, ein offensives Signal an die ganze Arbeiterbewegung gegeben und die Monopolisten in die „Knie“ gezwungen. 

Solidarische Grüße vom Frauenverband Courage Hannover e.V., 13.11.2023

Solidaritätserklärung vom Bundesvorstand Courage

Frauenverband Courage e.V., Bundesvorstand 
Holsteiner Str. 28, 42107 Wuppertal, 0202/49 69 749

courage-geschaeftsstelle@t-online.de www.fvcourage.de

Liebe Kolleginnen und Kollegen der HHLA, liebe Familien, 
der Frauenverband Courage erklärt sich voll solidarisch mit eurem selbstständigen Streik gegen Privatisierung und Teilverkauf der Hafenbetriebe.
Wir stehen hinter euch und wünschen euch viel Courage und Kraft.
Euer Kampf ist ein ermutigendes Signal – Arbeiterinnen und Arbeiter und ihre Familien müssen ihre eigene Rechnung aufmachen! Nur noch Krisen und Kriege, Inflation und Umweltzerstörung – was ist mit der Zukunft für unsere Kinder? 

Überall erleben auch wir die Folgen von Privatisierung, ob im Gesundheitssystem oder im Erziehungs- und Bildungswesen – ausbügeln müssen es die Familien. Die Verantwortlichen für all die Probleme, Konzerne und Regierungen werden nicht müde, einen Streik wie euren als „wilden Streik“ zu kriminalisieren. Über die Medien belehren sie uns, dass dieser Streik „eigentlich verboten“ ist. Aber wie „wild“ zu privatisieren, wild Arbeitsplätze zu vernichten, rücksichtslos unsere Existenz und die Zukunft unserer Kinder ihrem wilden Profitstreben zu opfern, das ist erlaubt??
Mutig nehmt ihr euch das Recht, für eure Interessen aufzustehen und zu
kämpfen – richtig so!
Unser Frauenverband Courage ist in Hamburg und bundesweit aktiv und
Teil einer weltumspannenden kämpferischen Frauenbewegung. Wir werden
euren Kampf bekannt machen und Solidarität organisieren. 
Ihr könnt auf uns zählen!

Herzliche solidarische Grüße!
Anke Nierstenhöfer
Brigitte Ziegler
Sprecherinnen des Bundesvorstands

Erklärung und Anschreiben Mercedes-Benz, Sindelfingen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben heute im Mercedes – Benz Werk Sindelfingen unter Kollegen begonnen für die Solidaritätserklärung im Anhang Unterschriften zu sammeln. Das trifft auf große Zustimmung. 20 Unterschriften sind schon zusammen, noch lange nicht alle Kollegen gefragt und noch einige Listen in Umlauf.

Wir werden den Streik auch in den Gewerkschaftsgrenien der IG-Metall bekannt machen, die Solidarität entwickeln und alles tun um diesen Kampf im Sinne der Arbeiterklasse zu entscheiden.

Wer kämpft bekommt Solidarität!

Mit freundlichen Grüßen

Pawel Knapp

IGM-Vertrauensmann Mercedes Benz Werk Sindelfingen

Solidarität mit den Streikenden Hafenarbeitern in Hamburg

(hier der Text der Erklärung)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wir haben von eurem selbstständigen Streik gegen die Privatisierungspläne und dem Verkauf an MSC des Hamburger Hafenkonzerns erfahren, den ihr seit Montag führt. Wir stehen fest an eurer Seite. Wer kämpft bekommt Solidarität!
Es gibt zahlreiche Erfahrungen mit Privatisierungen, die mit Verschlechterungen von Arbeitsbedingungen und Löhne verbunden sind. Das ist eine Methode, um die Arbeitsplatzvernichtung voranzutreiben. Gerade weil MSC mit dem Einstieg in den Hamburger Hafen auf eure Kosten Maximalprofit erzielen will. Euer Kampf ist im Interesse der ganzen Arbeiterklasse. In ganz Deutschland werden Angriffe auf unsere Rechte und Arbeitsplätze geführt. In der Automobilindustrie werden ganze Werk und damit auch die Arbeitsplätze in Frage gestellt. Die einzige Sprache, die die Konzerne verstehen ist die des Kampfs. Hier kann euer Kampf zu einem Signal für Kämpfe in ganz Deutschland und international werden. Entfalten wir die volle Kampfkraft.
Kein Kampf darf alleinstehen!

Solidaritätserklärung an die streikenden Hafenarbeiter/innen von der Internationalen Bergarbeiterkonferenz (imc)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben von eurem Streik um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz im Hamburger Hafen und Logistik AG erfahren. Es ist ein Unding, dass hier über einen „Geheimvertrag“ über die Kollegen entschieden werden soll. Ich möchte euch im Namen der internationalen Bergarbeiterkoordinierung unsere Solidarität zu eurem Streik ausdrücken. Auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz hat sich die Verbundenheit zwischen Hafen- und Bergarbeiter gezeigt.

Ihr verladet in den Häfen unter anderem die Rohstoffe, die die Bergarbeiterinnen und Bergarbeiter weltweit aus der Erde holen. Auch haben wir zum Teil die gleichen Gegner (internationale Unternehmen). Daher liegt uns euer Kampf besonders am Herzen. Angesichts der begonnenen Umweltkatastrophe, der aktuellen Weltkriegsgefahr, der vielen anderen Krisen in der Welt wurde auf der III. Internationalen Bergarbeiterkonferenz die Notwendigkeit des internationalen Zusammenschlusses der Arbeiter in der Welt deutlich. In unserem Internationalen Kampfprogramm heißt es: „Was wir brauchen ist die Einheit der Arbeiter weltweit!“

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns über euren Streik auf dem Laufenden haltet. Wir werden auf unserer Homepage www.minersconference.org über euren Streik berichten und die Bergleute in der Welt darüber informieren. 

Mit solidarischen Grüßen

Andreas Tadysiak

Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordinierungsgruppe (ICG)

07.11.2023, Kurzer Stand zur Lage

HAMBURG/KOLLEGENZEITUNG „DOCKER ZEIGEN KLARE KANTE“ SONDERAUSGABE

Selbständiger Streik im Hafen: Sofortige Rücknahme des MSC-Geheimdeals! – Unbefristeter Streik aller HHLA-Betriebe, bis alle unsere Forderungen erfüllt sind!

Pressestimmen

06.11.2023

Volle Solidarität mit dem selbständigen Streik der Kolleginnen und Kollegen am Burchardkai und ihrem Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten vom Hamburger Senat durch den Verkauf an MSC!

Die Kolleginnen und Kollegen der HHLA am Burchardkai haben heute spontan die Arbeit niedergelegt. Sie kämpfen gegen den geplanten Teilverkauf der HHLA an die MSC. Derzeit versammeln sich die Kolleg:innen zum Schichtwechsel auf dem CTA Parkplatz. 

✊Supportet die kämpfenden Kolleg:innen! 

Oktober 2023

Frans van der Sluis (Hafenarbeiter), Ohne Titel

Abschlussresolution des 7. Hafenarbeitererfahrungsaustausch

7. Internationaler Hafenarbeitererfahrungsaustausch Hamburg,

Der 7. Internationale Hafenarbeitererfahrungsaustausch hat erfolgreich nach einer fünfjährigen Pause Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter und Freunde aus Griechenland, Italien, Niederlande und Deutschland zusammengebracht. Die große Beteiligung von Kolleginnen und Kollegen gerade aus Deutschland markiert auch den Wunsch, die Erfolge von ver.di als Kampforganisation zu festigen.

Wir sind alle im gleichen Prozess der Internationalisierung von Produktion, Handel und der Logistik – aber die Herausforderungen und Methoden sind unterschiedlich.

Wir sind herausgefordert im Kampf gegen die Folgen von Privatisierung, Automatisierung, Umweltzerstörung, Kriegsgefahr und Vernichtung von Arbeitsplätzen Arbeiterinteressen durchzusetzen. Besprochen sind neue Formen der Koordinierung und eine Reihe von Forderungen, z.B. Kampf um die Verteidigung und Erweiterung des Streikrechts. Wir haben uns solidarisiert mit den Flüchtlingen und den Kampf um die Seenotrettung Und unsere Kampf braucht auch gesellschaftliche Perspektive!

Der Wunsch ist groß nicht allein bei dem Austausch von Erfahrungen stehen zu bleiben, sondern einen Sprung zu einer verbindlichen internationalen wie auch nationalen Zusammenarbeit zu kommen. Dieser Gedanke belebte die Diskussion. Dafür haben wir eine vergrößerte international zusammengesetzte Koordinierungsgruppe gewählt.

Der 7. Internationale Hafenarbeitererfahrungsaustausch steht vor der Tür – 29. Oktober 2023, 10 Uhr Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, 21107 Hamburg

Teilt dieses Mobilisierungsvideo und kommt zahlreich. Der Kostenbeitrag von 10 € ist für die Miete und Verpflegung.

Aufruf aus den Niederlanden von De Volle Lading mit deutschen Untertitel
Der Aufruf aus den Niederlanden – das Original

August 2023

Solidarische Prozessbegleitung aus dem Blog „Arbeitskämpfe in Hamburg“

🗓️ 29.08.2023

⏰ 10:00 Uhr

📍 Osterbekstraße 96, 22083 HH

LAG Hamburg, Saal 407

Am 29.08. steht die alleinerziehende Hafenarbeiterin Karina W. vor dem Landesarbeitsgericht Hamburg im Berufungsverfahren gegen Eurogate. 

Der Hintergrund: Nach mehr als 18 Jahren im Hafen wurde sie gekündigt, weil sie um familienfreundlichere Arbeitszeiten gebeten hat. Karina W. hat zwei junge Kinder. Unter anderem einen Sohn mit besonderem Pflegebedarf. Sie klagte gegen die ungerechtfertigte Kündigung und gewann. Gegen die Entscheidung legte Eurogate Berufung ein. Diese wird nun am 29.8, 10 Uhr vor dem LAG Hamburg verhandelt. Karina W. Fall steht exemplarisch für viele. Bereits vor zwei Jahren klagte eine andere mutige Hafenarbeiterin in einer vergleichbaren Situation gegen Eurogate. Andere Kolleginnen haben gekündigt, weil ihre Bedürfnisse kein Gehör fanden.

Lasst uns den öffentlichen Prozesstermin nutzen, um unsere solidarische Unterstützung zu zeigen und öffentliche Aufmerksamkeit für das skrupellose und frauenfeindliche Vorgehen von Eurogate zu schaffen. Kämpfen wir gemeinsam für gute und geschlechtergerechte Arbeitsbedingungen und für eine Arbeitswelt, in der Familienverantwortung geschätzt und unterstützt, statt sabotiert wird.

Lasst uns am 29.08. am Landesarbeitsgericht Hamburg zusammenstehen und Karina W. sowie allen anderen alleinerziehenden Arbeitnehmerinnen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, unsere Solidarität zeigen. 💪

Solidaritätserklärung der Koordinierungsgruppe (Deutschland) Internationaler Hafenarbeitererfahrungsaustausch

Liebe Kollegin Karina W., 

unsere volle Solidarität in deinem berechtigten Kampf um familienfreundliche Arbeitszeiten und gegen die ungerechtfertigte Kündigung von Eurogate. Dein Anliegen ist nicht nur das Anliegen vieler Kolleginnen, die zum Teil auch schon kapituliert haben, sondern geht alle an. Auch für die Männer sind die ständigen Ausweitung der Arbeitszeit, Flexibilisierung und so weiter die Grundlage für Familienlosigkeit. Außerdem führt es auch zu Vereinzelung der Kolleginnen und Kollegen.  Die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich von Montag bis Freitag wäre ein Anfang, das Problem zu lösen. Wir würden uns freuen, wenn du dein Anliegen auch auf unserem siebten internationalen Hafenarbeitererfahrungsaustausch am 29. Oktober vortragen würdest.  Wir sind uns sicher, dass es sehr viele  Kolleginnen und Kollegen interessiert. 

Mit solidarischen Grüßen die deutsche Koordinierungsgruppe internationaler Hafenarbeitererfahrungsaustausch

Juli 2023

Einladung Vorbereitungstreffen 7. Internationaler Hafenarbeitererfahrungs­austausch in Hamburg

Die Gefahr eines Dritten (atomaren) Weltkriegs, Wirtschaftskrise, Inflation und die globale Umweltkatastrophe fordern alle Kolleginnen und Kollegen heraus, Position zu beziehen.

Die Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter weltweit waren immer schon eine Kraft in der Arbeiterbewegung, die um engste internationale Zusammenarbeit rangen und sich auch weit über unmittelbare wirtschaftliche Forderungen zu Wort meldeten.

Der 7. Internationale Hafenarbeitererfahrungsaustausch

am 29. Oktober 2023

soll dazu beitragen, dass sich Kolleginnen und Kollegen an der Basis über ihre Erfahrungen austauschen und ein gemeinsames Vorgehen besprechen.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns gemeinsam beraten können, wie wir möglichst viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Hamburger Hafen dafür begeistern können. Trefft mich am

27. Juli, 16 Uhr im Duckdalben / Zellmanstr. 16

Bitte beachten, die Seeleute haben Vorrang, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen.

Bis dann

Koordinierungsgruppe Hafenarbeitererfahrungsaustausch

Nutzt unser Kontaktformular für Rückmeldungen

Dezember 2022

Bei Delta II (Maasflakte, Rotterdam): Dienst nach Vorschrift – bis das Management bereit ist, eine Entschädigung zu zahlen

Aus De Volle Lading vom 14.12.2022

Am Dienstag, den 6. Dezember, begannen die Kolleginnen und Kollegen von Hutchison Ports Delta II (ehemals APMTR) mit einem Bummelstreik, um gegen die Pläne der Unternehmensleitung zu protestieren, den automatischen Preisausgleich abzuschaffen. Bei den Verhandlungen über den neuen Tarifvertrag teilte die Unternehmensleitung mit, dass sie die Löhne nicht um den Preisanstieg (16,93 %), sondern ab dem 1. Januar 2023 um 9 % erhöhen will. Das entspricht einem Kaufkraftverlust von 7,93 %. Für das Jahr 2024 würden maximal 5 % und für das Jahr 2025 derselbe Betrag gezahlt werden. FNV Havens und CNV Vakmensen setzten daraufhin die Gespräche über den neuen Tarifvertrag aus. Die Delta-II-Kollegen reagierten darauf mit einem gut organisierten Bummelstreik.

Halber Preisausgleich, halbe Produktion

Die fünf Schichten sind sich völlig einig. Bei jedem Schichtwechsel halten sie eine halbstündige Arbeitsbesprechung ab. Sie bewegen etwa die Hälfte der üblichen Anzahl von Containern. Die Ältesten bei Hutchison Ports Delta II haben 2013, als das Unternehmen noch APMTR hieß, drei Wochen lang für einen besseren Tarifvertrag bei APMT MVII gekämpft. Sie brachten die Muttergesellschaft Maersk völlig zur Verzweiflung. Die hatte dann beschlossen, alle Schiffe umzuleiten. Aber das hat wirklich für viel Chaos und Verzögerungen gesorgt. Organisierte Einstimmigkeit kann selbst die größten Logistikriesen in die Knie zwingen. Zuvor hatten die Hafenarbeiter in Norddeutschland und Liverpool erfolgreich für mehr Kaufkraft gestreikt.

Solidarität

Die Delta-II-Hafenarbeiter verdienen die Unterstützung des gesamten Hafens, denn wenn Hutchison damit durchkommt, werden auch andere Hafenunternehmen den automatischen Preisausgleich angreifen. Das Management von RST hat es diesen Sommer versucht, musste sich aber dem breiten Widerstand beugen und wird ab 1. Januar noch einen Preisausgleich vornehmen.

November 2022

Alabama: Streik der Hafenarbeiter im Hafen von Mobile

rf-news.de, Samstag,  26.11.2022,  18:00 Uhr

Am Dienstag begannen 800 Arbeiter, organisiert in der Hafenarbeitergewerkschaft ILA, im Tiefseehafen von Mobile im US-Bundesstaat Alabama, mit ihrem Streik für einen neuen Tarifvertrag. Der letzte lief 2018 ab. Seither gab es bereits mehrere Anläufe, die allerdings immer wieder von den Arbeitern abgelehnt wurden. Der Hafen in Mobile verzeichnet in den letzten Jahren ein hohes Wachstum vor allem beim Container-Transport und deswegen gab es vor dem Streik schon einen Versuch der Bundesbehörden, durch eine Schlichtung den Streik zu vermeiden. Diese scheiterte jedoch.

Interview mit einigen Hafenarbeitern bei der DockerParty in Wilhelmsburg

Streikposten beim Warnstreik 2022, Burchardkai

Liverpooler Hafenarbeiter erhalten eine Lohnerhöhung von 14 bis 18 %

De Volle Lading 16. November 2022

Im September beschlossen die Hafenarbeiter von Liverpool, ab dem 19. September für zwei Wochen zu streiken. Sie forderten eine Erhöhung der Löhne, um die beispiellos hohe Inflation in England auszugleichen. Peel Ports (das zweitgrößte Schifffahrtsunternehmen Englands und Eigentümer des Hafens von Liverpool, das 2021 einen Gewinn von 140 Millionen Pfund erzielte) gab nicht nach und drohte sogar damit, 132 Hafenarbeiter zu entlassen. Die 600 Hafenarbeiter hielten ihre Front geschlossen, organisierten weitere Streiks und errangen den Sieg.

Entschlossenheit und gewerkschaftliche Demokratie

Erst Anfang November war Peel Ports bereit, eine Lohnerhöhung zwischen 14 und 18 % zu zahlen.Am 10. November stimmten die 600 Hafenarbeiter auf einer Versammlung mit überwältigender Mehrheit für diese Vereinbarung.

Sharon Graham, die Gewerkschaftsführerin im Hafen von Liverpool, erklärte, das Ergebnis sei auf die Entschlossenheit der Gewerkschaftsmitglieder bei den Streikposten zurückzuführen. Das Ergebnis wird zu Recht als ein wichtiger Sieg angesehen. 

Die Hafenarbeiter konnten sich treffen und über jeden Schritt selbst abstimmen: den Beginn der Aktionen, die Fortsetzung und die Beendigung. Dass sie damit die Dinge selbst in die Hand nahmen, war das feste Fundament der Entschlossenheit und des Sieges.

Preisexplosionen setzen die Arbeiter überall in Bewegung

In Belgien und Griechenland war der 9. November ein nationaler Streiktag. In beiden Ländern ging es bei den Aktionen hauptsächlich um die Kaufkraft der Löhne. Der Aktions- und Streiktag wurde von den Gewerkschaften gut vorbereitet.

Belgien

In Belgien waren dies die sozialistische ABVV und die christliche ACV. Die drei belgischen Seehäfen kamen zum Stillstand. Kein Container wurde be- oder entladen. Drei Viertel des Zugverkehrs, 60 Prozent des Flugverkehrs und die Hälfte der Busse fielen aus. Streikende hielten mehr als 500 Streikposten vor den Toren großer Unternehmen und in Einkaufszentren ab, die Post wurde nicht zugestellt, viele Schulen blieben geschlossen.

Die Unternehmer beklagen, dass die Löhne wegen der automatischen Preisindexierung in Belgien schneller steigen als in den Konkurrenzländern. Aber dieser Preisausgleich deckt die Preissteigerungen nicht vollständig ab (genau wie in den Niederlanden) und schon gar nicht die Preissteigerungen, die die Menschen mit niedrigeren Einkommen treffen.
Der belgische Zentralrat der Unternehmen hat Lohnerhöhungen für die Jahre 2023-2024 untersagt. Die Gewerkschaften fordern, dieses Verbot aufzuheben und stattdessen eine Preisobergrenze für Gas und Strom einzuführen, da die Gaspreise innerhalb eines Jahres um 130%, die Strompreise um 85% und die Treibstoffpreise um 57% gestiegen sind.

Griechenland

Auch in Griechenland gab es am 9. November einen 24-stündigen Streik. In praktisch allen Bereichen von Industrie, Handel und öffentlichem Leben, den Fähren und Häfen wurde gestreikt. Es gab eine wochenlange Mobilisierung, und die kämpferischen Arbeiter des Stahlunternehmens Larko und des Umschlagunternehmens Cosco standen an vorderster Front.

In den großen Städten des Landes und auf den Inseln gab es große Demonstrationen. Zehntausende kamen zur Hauptkundgebung im Zentrum von Athen. Die Studenten protestierten auch gegen die Kürzungen im Bildungswesen und den Mangel an Wohnraum. Außerdem wurde mehr Personal für das Gesundheitswesen gefordert.
Es ist ein allgemeiner Protest gegen die gesamte Regierungspolitik: Die Regierung wendet sich nicht gegen die Preissteigerungen und das Profitstreben der Öl- und Energiekonzerne, sondern wälzt die Krise auf die Bevölkerung ab. Die Menschen können ihre Miete nicht mehr bezahlen, vielen ist der Strom abgestellt worden, immer mehr Menschen müssen weniger zu essen kaufen.

England, Frankreich, Deutschland, Bulgarien 

Die Arbeitnehmer in ganz Europa fordern Lohnerhöhungen und Maßnahmen gegen den kapitalistischen Preisanstieg. Im Vereinigten Königreich hat es in den letzten Monaten mehr Streiks gegeben als während der Bergarbeiterkämpfe Anfang der 1980er Jahre. Auch in anderen Sektoren kommt es zu immer mehr Streiks.


In Frankreich legten lange Streiks in den Ölraffinerien ein Drittel der Tankstellen lahm. Und am 10. November gab es auch eine nationale Aktion in vielen Sektoren. Und am 2. Dezember gibt es eine landesweite Aktion in Italien. In Deutschland organisiert die große Gewerkschaft IG Metall Warnstreiks. In Bulgarien gingen am 10. November Tausende für höhere Löhne auf die Straße, um die drastischen Preissteigerungen in diesem EU-Land mit der größten Armut auszugleichen.

7. November 2022

HAMBURG/24 STUNDENSTREIK

Hafenarbeiter für 50 Prozent Lohnerhöhung

Am Morgen des 7. November, um 5 Uhr, legten die Kollegen der Medrepair die Arbeit zum 24-stündigen Warnstreik nieder und bauten ihren Streikposten vor dem Werkstor auf. Als um 8 Uhr die Sonne über dem Hamburger Hafen aufging, begann die Kundgebung der Kollegen von Medrepair. Die Stimmung war sehr kämpferisch. Immer wieder gab es Rufe von Kollegen für eine Lohnerhöhung und dagegen, dass die Arbeiter die Krisenlasten und die Inflation bezahlen sollen: „Wir brauchen das Geld um unsere Familien ernähren zu können.“ Medrepair ist eine Tochterfirma der zweitgrößten Reederei der Welt, MSC. (bezogen auf Anzahl der Schiffe, die Nummer 1 bezogen auf Gesamtkapazität TEU)

Korrespondenz, Dienstag,  08.11.2022,  18:00 Uhr

Kämpferische Stimmung bei den Dockern (rf-foto)

Sie fordern eine Lohnerhöhung um 8 Euro pro Stunde, ein volles dreizehntes Monatsgehalt, sowie Zuschläge für besonders anspruchsvolle Arbeiten (Dauer des Tarifvertrags soll zwölf Monate sein). Zurzeit liegt der Stundenlohn bei 17,33 Euro für einen Schlosser. Die Gewerkschaft ver.di und die Kollegen fordern völlig zu Recht eine Lohnerhöhung von mehr als 50 Prozent. Letzte Woche lehnten die Kollegen ein Angebot der Geschäftsleitung von 10 Prozent Lohnerhöhung ab. 2019 kämpften die Kollegen um einen Tarifvertrag zusammen mit ver.di. Die Bezahlung liegt deutlich unterhalb der Hafen-Tarife.

Die Stimmung war sehr kämpferisch. Medrepair ist ein Unternehmen, an dessen Standorten in Hamburg 59 Kollegen und in Bremerhaven acht Kollegen Container reparieren und sie für die Spediteure ausliefern.

Im Sommer streikten die Hafenarbeiter gegen eine Ungleichbehandlung der verschiedenen Hafenarbeiter. Unter dem Slogan: „Ich bin einer von 12.000“ kämpften sie für einen gemeinsamen Tarifvertrag und höhere Löhne für alle Hafenarbeiter, vor allem der niedrigeren Lohngruppen. Daher war es heute wichtig, dass Kollegen der größten Hafenbetriebe Eurogate, Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA), Gesamt Hafenbetrieb (GHB) und des Logistik Centrums Hamburg (LCH) teilnahmen und ihre volle Solidarität mit den Streikenden aussprachen. Ein Vertreter der Lascher, die die Container auf den Schiffen sichern, berichtete von ihrem Kampf, dass die Tariferhöhungen auch in ihrem Betrieb umgesetzt werden soll.

Auch Kollegen der Lufthansa Technik und des Airbus-Werks Hamburg sprachen ihre volle Solidarität aus. Der Kampf für höhere Löhne, gegen den Krieg, sowie gegen die Umlage der Kriegs- und Krisenlasten auf die Arbeiter ist unser gemeinsamer Kampf. Die Kollegen freuten sich sehr über die Solidarität und die gemeinsame Aktion bei ihrem Streik. Eine Delegation der Hafenarbeiter will auf die nächste Warnstreikaktion in der Metall- und Elektroindustrie-Tarifrunde teilnehmen.

Solidarität mit den Streikenden Kollegen von MedRepair im Hamburger Hafen – hier das Info Video vom 7.11.22, 13 Uhr


27. Oktober 2022

PRESSEERKLÄRUNG DER SEELEUTEGEWERKSCHAFTEN AUS GRIECHENLAND

Donnerstag,  27.10.2022,  18:00 Uhr

Den Streik spürte das ganze Land

In einer gemeinsamen Presseerklärung schreiben die fünf Gewerkschaften der griechischen Seeleute, die vor kurzem im Hafen von Piräus und auf den Schiffen im Hafen gestreikt hatten:

Den 24-stündigen Streik der Seeleute spürte nicht nur ganz Athen, sondern das ganze Land.

Von Piräus aus wurde ein Signal des Widerstands und des Ungehorsams an die Regierung und an die Reeder gesendet. Unsere Forderungen sind nun unmissverständlich in die Hirne der Ausbeuter und ihrer Lakaien von der Mitsotakis-Regierung eingebrannt. …

Die Entwicklungen, die sich bei den Seeleuten in allen Schiffskategorien abzeichnen, sind von entscheidender Bedeutung. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Reeder und ihre Regierungen seit langem versuchen, Galeerenbedingungen auf allen Schiffen durchzusetzen – mit Hungerlöhnen und ohne Sozialversicherung. …

Der Kampf für Tarifverhandlungen und für Arbeit mit garantierten Rechten geht weiter. Die nächste Station wird der landesweite Generalstreik am 9. November sein. …

Wir, die Arbeiter, die sich organisieren und kämpfen, sind es, die die Reeder, Bankiers, Industriellen und ihre Regierungen fürchten. Sie fürchten sich davor, den Reichtum zu verlieren, den wir für sie produzieren.

25. Oktober 2022

Seit dem Morgengrauen Streik in Piräus – Für die Einheit der Hafenarbeiter!

Tausende von Arbeitern streiken seit dem Morgengrauen im griechischen Hafen Piräus für Lohnerhöhungen, für die Unterzeichnung und Umsetzung von Tarifverträgen und für die Verabschiedung substanzieller Maßnahmen zum Schutz ihres Lebens.

rf-news.de; von Iordanis Georgiou / fu / gis, Dienstag,  25.10.2022,  18:00 Uhr

Seit dem Morgengrauen Streik in Piräus - Für die Einheit der Hafenarbeiter!
Nein zu weiteren Toten durch Arbeitsunfälle!

Auch auf den Schiffen in Piräus wird gestreikt. Die Seeleutegewerkschaften PEMEN, „STEPHENSON“, PEEMAGEN, PENEN und PEATHEN haben aufgerufen.

Das Datum 25. Oktober haben die COSCO-Docker nicht zufällig gewählt

Die streikenden Hafenarbeiter an den Piers II und III des COSCO-Containerterminals, die Seeleute auf den Schiffen und Schleppern von Piräus, die Bergarbeiter der Schiffbau- und Reparaturzone in Perama und Salamina schlossen sich zusammen. Kein Boot wurde losgebunden, keine Schiffsschraube wurde bewegt, Tausende streiken seit dem Morgengrauen. Das Datum 25. Oktober wurde von den COSCO-Dockern nicht zufällig gewählt. An diesem Tag genau vor einem Jahr, am 25. Oktober 2021, kam ihr Kollege Dimitris Daggli unter den Schienen einer der Kranbrücken, die sich als ungeeignet erwiesen, auf grausame Weise ums Leben. Das war für die Arbeiter der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie starteten mit großen Streikaktionen, die eine große Solidarität hervorriefen und bedeutende Erfolge brachten.

Am COSCO-Tor wurde eine Marmortafel angebracht, auf der zu lesen ist: „Zum Gedenken an unseren Kollegen Dimitris Daggli, der am 25.10.2021 bei der Arbeit getötet wurde. Unsterblich.“ Tief bewegt sagte Marousa vor den Kollegen ihres Bruders, dass alle Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Gesundheit der Arbeiter zu schützen, damit Dimitris der letzte ist, der getötet wird. Markos Bekris, Vorsitzender der Gewerkschaft ENEDEP und des Arbeitszentrums von Piräus: „Wir werden den Kampf fortsetzen, um weitere Opfer zu verhindern, der Hafen ist heute von einem Ende bis zum andern still. Das ist eine große Botschaft für den Generalstreik am 9. November 2022 in Griechenland. Dass sie nicht auf Retter warten werden, dass sie sich nicht an Armut und Arbeitslosigkeit gewöhnen werden. Dieser Hafen ist nicht nur durch unseren Schweiß und unsere Mühe gebaut worden, sondern auch durch das Blut unserer Kollegen“.

In ihre Reden brauchten viele zum Ausdruck, dass die Arbeiter immer noch tausend Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt sind – verrottete Rollen auf Schiffen u.ä. – weil der Konzern weiterhin alle Schutzmaßnahmen als „Kosten“ betrachtet.

Teilverkauf des Hamburger Containerterminals Tollerort (CTT) an COSCO

Die Bundesregierung will einen Teilverkauf des Containerterminals Tollerort (CTT) an COSCO. Statt 35 Prozent soll der chinesische Staatskonzern aber nur 24,9 Prozent des CTT von der Hamburger Hafen und Logistik AG übernehmen können. Als Minderheitsaktionär ist der Einfluss auf die Geschäftsführung begrenzt. Bereits jetzt hält COSCO Beteiligungen an vier der fünf größten EU-Containerhäfen: Antwerpen, Rotterdam, Piräus, Valencia. Insgesamt ist der Konzern an acht europäischen und sieben weiteren internationalen Häfen vertreten.

Der Umgang mit COSCO ist Ausdruck der zweigleisigen China-Politik der Bundesregierung. Der Erste Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), sieht eine Stärkung des Standorts. Unterstützt wird er dabei von Kanzler Olaf Scholz (ebenfalls SPD), dessen enger Vertrauter Andreas Riechoff im Aufsichtsrat des Hafenbetreibers HHLA sitzt. Dieser wiederum hatte den Kauf schon genehmigt. Sechs Bundesministerien, die dagegen waren, haben ihren Widerstand weitgehend aufgegeben, seit es um 24,9 Prozent geht. Der chinesischen Regierung geht es neben dem Umsatz durch eine bevorzugte Abfertigung chinesischer Waren unzweifelhaft auch um eine Festigung ihrer bereits starken Kontrolle über den internationalen Seehandel.

2015 hat die Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF Griechenland zur Privatisierung seiner Häfen gegen den Widerstand der Arbeiter gezwungen und 2016 gebilligt, dass COSCO die Mehrheit von 67 Prozent am drittgrößten Mittelmeerhafen und größten europäischen Passagierhafen Piräus erwarb.

Bedingungen für Hafenarbeitereinheit verbessert

Mit dem Teilerwerb der Hamburger Piers duch COSCO haben die europäischen COSCO-Arbeiter mit ihrer Kampferfahrung und einem einheitlichen Gegner weiter verbesserte Bedingungen, die bedeutende Einheit der Hafenarbeiter zu schmieden und höherzuentwickeln.

17. Oktober 2022

Solierklärung der deutschen Koordinierungsgruppe des internationalen Hafenarbeitererfahrungsaustausch

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir wünschen euch vollen Erfolg in eurem Kampf für die berechtigte Lohnforderung von 12%. Überall auf der Welt sollen die Arbeiter jetzt die Lasten der Krise tragen. Dagegen muss man sich weltweit zur Wehr setzen.  In vielen Häfen, in Deutschland, Großbritannien, Griechenland, u.a. waren die Hafenarbeiter ebenfalls führend in den Lohnforderungen und Kampf gegen die immense Inflation. In Italien und Griechenland verbanden sie das auch mit dem Aktiven Widerstand gegen die Kriegsgefahr.

Wenn die Kapitalisten bei euch in der Autoindustrie, in den Minen und in der Agrarindustrie die Folgen des Streiks auf die Kollegen dort abwälzen, ist das nicht eure Schuld. Es ist eher Anlass, dass sich die Kolleginnen und Kollegen dort mit euch verbünden.

Wir werden euren Streik breit bekannt machen.

Der internationale Hafenarbeitererfahrungsaustausch hat sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht solche Kämpfe breit bekannt zu machen und aktiv zu unterstützen. Wir haben uns in der Vergangenheit rund alle drei Jahre getroffen, nur unterbrochen in der Zeit der dramatischen Phase von Corona. 2023 wollen wir uns wieder treffen, um die Erfahrungen auszutauschen und gemeinsamen Lehren zu ziehen. Wir würden uns über eure Beteiligung dann freuen.

You’ll never walk alone!

Die Koordinierungsgruppe aus Deutschland

Aktuelle Information aus Südafrika

Hafenarbeiterstreik in Südafrika

Transnet ist das wichtigste Logistikunternehmen in Südafrika. Transnet verwaltet die gesamte Infrastruktur der acht Seehäfen, die Containerterminals, Eisenbahnen und Pipelines.

rf-news.de, Sonntag,  09.10.2022,  18:00 Uhr

Einziger Aktionär ist die südafrikanische Regierung. Die Hafen- und Eisenbahnanlagen sind für die südafrikanischen Exporte von Massengütern wie Kohle, Eisenerz, Mangan und Chrom von entscheidender Bedeutung. Die größte Exportanlage des ganzen Kontinents ist Richards Bay Coal Terminal mit einer Kapazität von 91 Millionen Tonnen pro Jahr.

Jetzt wird Transnet bestreikt. Die Gewerkschaften UNTU (United National Transport Union) und SATAWU (South African Transport And Allied Workers Union) hatten die angebotene Lohnerhöhung von ursprünglich 1,5, dann 3 %, abgelehnt. UNTU repräsentiert 48.500 Arbeiter bei Transnet bzw. 86% der Belegschaft. Sie fordern 12 bzw 13,5% mehr Lohn. UNTU-Mitglieder streiken seit dem 6. Oktober. An den Hafeneingängen von Port Richards Bay wurde massiv Polizei eingesetzt. Streikende wurden mit Tränengas beschossen und festgenommen.

In Durban hinderte die Polizei die Streikenden daran, den Eingang zum Hafen zu blockieren. Die SATAWU-Mitglieder wollen am Montag einsteigen, das wären dann 18.500 Streikende. Transnet bezeichnet den Streik als illegal.

Eine Seefahrt ist nicht mehr lustig – Verschärfung der Lebenslage der Seeleute ruft nach offensiver Lösung

Wenn im Allgemeinen über Seefahrt und Seeleute berichtet wird, dominiert ein romantisiertes Bild der Seeleute, die um die weite Welt in aller Herren Länder fahren und viel kennen lernen. Wer mit diesem Bild im Kopf Seemann werden will, der wird schnell eines Besseren belehrt.

Cuxhaven

Von jb, www.rf-news.de, Dienstag, 27.09.2022, 18:00 Uhr

Wenn er an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist, soll sich die Mannschaft am Besten nach Dienstschluss in Luft auflösen. So wurde erst auf den neuen Kreuzfahrtschiffen durchgesetzt, dass sich die Kabinen der Mannschaften ebenfalls über der Wasserlinie befinden. Auf den meisten Frachtschiffen (meist Containerfrachter) haben die Seeleute zwar genügend Platz und geräumige Kabinen, aber sie sehen oft tagelang kaum ihre Kollegen.

Seeleute saßen 17 Monate auf ihren Schiffen fest!

Eine Standardbesatzung hat dort sieben Offiziere und neun Mannschaften (16 Personen) – verteilt auf ein Schiff mit Abmessungen der inzwischen größten Schiffe von 350 bis 400 m Länge und 50 bis 60 m Breite. Von 2020 bis Anfang 2022 führten die Quarantänebestimmungen wegen Corona dazu, dass von den 1,2 Mio. (andere Quellen sprechen von 1,3 bis 1,8 Mio.) Seeleuten weltweit, von denen rund 200.000 pro Monat ausgetauscht werden, Anfang 2021 rund 400.000 seit ca. 17 Monaten auf Schiffen festsaßen bzw. ihre Heuer nicht antreten konnten. Das Schicksal der Seeleute aus Kiribati in Hamburg war nur die Spitze des Eisberg. Somit hat eine große Zahl der Seeleute in den letzten Jahren enorme Geldeinbußen gehabt. Viele von ihnen auf den Frachtschiffen sind Philippinos, von deren Einkommen ganze Familie wenn nicht sogar Dörfer leben.

Reedereien machen enorme Gewinne

Während die namhaften Reedereien wie Maersk, aber auch Hapag-Lloyd (2022 erwarteter Gewinn vor Zinsen und Steuern: 16,3 bis 18,3 Milliarden Euro) enorme Gewinne machen, kommt bei den Seeleuten kaum etwas an. Relativ gut verdienen nur noch die Seeleute aus Deutschland oder Osteuropa (aber das sind in der überwiegende Mehrheit Offiziere). Für die philippinischen Seeleute (40 bis 50 Prozent in der Frachtschifffahrt) ist eine Heuer von 1.000 US-Dollar / Monat für einen Leichtmatrosen oder 1.600 US-Dollar / Monat für einen Vollmatrosen schon hoch, wenn sie den ITF-Mindesttarif bekommen. Dafür arbeiten sie oft 310 Stunden pro Monat (fast das Doppelte eines Normalarbeitsmonats). Was ein ITF-Inspektor bitter kommentierte: „Moderne Sklaverei ist das schon!“.

Missstände waren noch nie so schlimm

Die ITF hat mit ihrer deutschen Mitgliedsgewerkschaft vom 5. bis 9. September eine „Baltic Action Week“ (in den Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Brake, Rostock, Wismar und Lübeck) gegen Billigflaggenschiffe und zur allgemeinen Kontrolle der Einhaltung der Tarifbedingungen ausgerufen. Zur Durchführung ihrer Arbeit stützt sie sich auf weltweit 150 Inspektoren von denen fünf in Deutschland für alle Nord- und Ostseehäfen zuständig sind. Sie führten auf rund 60 Schiffen Kontrollen durch, bei denen über 100 Verstöße und Missstände aufgedeckt wurden: „Die von uns aufgedeckten Missstände waren noch nie so schlimm, wie in diesem Jahr; ganz offensichtlich wurden die Interessen der Seeleute in den mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie vielfach vernachlässigt“, sagte Susana Pereira-Ventura aus dem ver.di-Bereich Internationale Maritime Wirtschaft. „Wir haben zahlreiche Hinweise auf doppelte Buchführung über Löhne und Überstunden, nicht ausbezahlte Löhne, verweigerte Landgänge, schlechte Verpflegung und Unterkunft und weitere Verstöße gegen das Seearbeitsübereinkommen erhalten. Auf einem Schiff liefen sogar Kakerlaken überall herum.“ Zwar habe es auch Schiffe gegeben, auf denen alles in Ordnung gewesen und die Besatzung gut behandelt worden sei – aber das seien nur wenige gewesen.“²

Ein anderer Inspektor berichtete von einem Schiff, wo es gelang, ausständige Heuer von mehreren Zehntausend Euro für die Mannschaft einzufordern. Der gesamte Proviant bestand nur noch aus ein paar Kartoffeln, Eiern unklaren Zustands und ein paar Zwiebeln. Auch die Erneuerung des Proviants durch den Schifffahrtsagent konnte durchgesetzt werden. Allerdings erst, als das Schiff an „die Kette“ gelegt wurde. Was ein Inspektor allerdings nicht anordnen kann, sondern in der Berufung auf diverse weltweite Abkommen mit der Hafenstaatskontrolle in ihrem Einvernehmen und durch sie durchgesetzt werden muss. Dieses Mal begleiteten die Inspektoren eine Delegation Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter, um das Bewusstsein über diese Verhältnisse zu schärfen und den gemeinsamen Zusammenhalt zu fördern.

Kämpfe von Hafenarbeitern und Seeleuten treffen die internationalen Monopole

Das Streikrecht für Seeleute ist eine komplizierte Angelegenheit. Praktisch nur durchsetzbar, wenn die Schiffe ankern. Ansonsten läuft es auf einen gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr, oder das, was man gemeinhin als Meuterei bezeichnet, hinaus. Die letzten Streikaktionen waren auf Fähren in Griechenland (siehe rf-News). Das Betteln um Verständnis bei den Hafen- und Flaggenstaaten ist eine Beruhigungspille: „Wir brauchen dringend mehr und bessere Kontrollen.“ Hier seien die Hafen- und die Flaggenstaaten, und zwar sowohl die Billig- als auch die nationalen Flaggen, in der Verantwortung.“³ Es ist doch gerade die Profitgier der Reeder und der internationalen Monopole, deren Waren verschifft werden, die zur Ausflaggung bzw. zum Zweitregister und der Tonnagesteuer in Deutschland oder ähnlich weltweit geführt haben.

Wenn Hafenarbeiter und Seeleute solidarisch kämpfen, treffen sie die internationalen Monopole an einer empfindlichen Stelle: Den Lieferketten. Die Tatsache, dass es nur so wenige Seeleute für den gesamten Schiffsverkehr gibt, ist auch seine Achillesferse! Die Koordinierungsgruppe des Internationalen Hafenarbeitererfahrungsaustausch bereitet zur Auswertung der Hafenarbeiterkämpfe, der Lage der Seeleute und der Werftarbeiter nach längerer Corona-Pause wieder ein gemeinsames Treffen vor. Wir hoffen dass wir dort auch viele neue aktive Kräfte gewinnen können. 

Felixstowe im Streik für Preisausgleich

Übersetzt aus „De Volle Lading“, Zeitung von und für Hafenarbeiter in Rotterdam und andere Häfen in den Niederlanden, Ausg. 21. Sept. 2022

Ende August traten mehr als 2000 Hafenarbeiter in Felixstowe (England) in den Streik. Ende Juli hatten 92 Prozent für einen achttägigen Streik gestimmt – 81 Prozent hatten sich an der Abstimmung beteiligt. Daraufhin bot die Felixstowe Dock and Railway Company fünf Prozent an. Das wurde auf sieben Prozent erhöht, plus einmalig 500 britische Pfund. Auch dieses erhöhte Angebot wurde von der Gewerkschaft abgelehnt. Unite fordert einen vollen Preisausgleich – die Inflation lag im August bei 12,3 Prozent und wird in diesem Jahr voraussichtlich 20 Prozent erreichen.

Die Felixstowe Dock and Railway Company gehört zu Hutchison, das 52 Terminals in 26 Ländern besitzt – darunter Hutchison Ports ECT Delta, Euromax und Hutchison Ports Delta II in Rotterdam. In Felixstowe erwirtschaftete Hutchison im Jahr 2020 einen Gewinn vor Steuern von 61 Millionen Pfund.

Felixstowe ist der wichtigste Containerhafen Großbritanniens. Dort werden 48 Prozent der Container für und aus dem Vereinigten Königreich umgeschlagen. Eine Woche nach Beendigung des achttägigen Streiks ist die Verspätung im Containertransport über Felixstowe um das 2,5-fache gestiegen, von 5,7 auf 14,5 Tage. Der Streik trifft die Containerschifffahrt und die gesamte britische Wirtschaft hart. Erneut wird die dominante Stellung der Hafenarbeiter sichtbar.

Inzwischen haben die Mitglieder von Unite im Hafen mit 82 Prozent (bei 78 Prozent Beteiligung) für einen zweiten Streik vom 27. September bis 5. Oktober gestimmt.

Britische Arbeiter kämpfen um den Erhalt der Kaufkraft

Der Streik ist ein Ausdruck der zunehmend kämpferischen Haltung der britischen Arbeiterklasse. Im Hafen von Liverpool, dem viertgrößten Hafen Großbritanniens, haben die Hafenarbeiter für einen zweiwöchigen Streik gestimmt, der am 19. September beginnt, weil sie das Lohnangebot von sieben Prozent bei einer Inflationsrate von 12,3 Prozent zu gering finden.

Im August gab es Arbeitsniederlegungen bei den Bahn- und U-Bahn-Beschäftigten und den Busfahrern, bei der Post, den Anwälten, dem Telekommunikationsunternehmen BT und bei den Mülldiensten. Anfang August kam es zu einer Welle wilder Streiks von Leiharbeitern in Raffinerien und Kraftwerken. Die Beschäftigten von Amazon protestieren auch gegen die ständig steigenden Lebenshaltungskosten.

Solidarität aus Rotterdam

FNV Havens und der Vorstand der Gewerkschaftsabteilung von ECT haben Solidaritätserklärungen verschickt. Für den Erfolg des Streiks ist es wichtig, dass die abgefahrenen Schiffe als kontaminiert deklariert werden.

Solidaritätserklärung an die Docker von Felixstowe und Liverpool verabschiedet am 23. September 2022 bei der OpenAir-Veranstaltung zum Buch „Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems“

Unsere solidarischen Grüße an die Docker von Liverpool und Felixstowe für ihren berechtigten offensiven Kampf um höhere Löhne. Ihr kämpft gegen internationale Hafenmonopole und gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten mit euren offensiven Lohnforderung weit über der Inflationsrate. Auch in Deutschland muss ein Kampf gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auch mit einem Lohnnachschlag geführt werden.
Aus Liverpool und von seinem Fussballclub ging der Slogan für die Solidarität der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter um die Welt. Darum rufen wir heute aus der Hafenstadt Hamburg und von unserer Kundgebung zurück:
You will never walk alone!



Solidaritätserklärung der (deutschen) Koordinierungsgruppe Internationaler Hafenarbeitererfahrungsaustausch mit den Larko-Arbeitern für ihren Aktionstag am 29.7.22

An die Larko-Beschäftigten 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

unsere volle Sympathie und Unterstützung für euren Kampf, den wir auch unter den Hafenarbeiter und anderen breit bekannt machen werden. Es ist unerträglich, wie die Lasten der EU-Krise und die Kosten der Kriegsvorbereitungen auf uns abgeladen werden. Wir stehen an eurer Seite im Kampf gegen die Schließung des Werks. Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!  

Mit eurem Marsch auf Athen, der Solidarität mit den Cosco-Arbeitern setzt ihr ein wichtiges Zeichen, wie die Arbeiter selbstbewusst ihre Anliegen in die eigene Hand nehmen. Wir haben großen Respekt vor eurem konsequenten Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten. 

Nein / Oxi zur Werkschließung! 

Hoch die Internationale Solidarität – es lebe die internationale Arbeitersolidarität über alle Branchen und Grenzen hinaus!

Unterstützt die Solidarität

Juli 2022

LARYMNA / GRIECHENLAND

Larko: Aufstand angesichts von Aussperrung und Entlassungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen wir informieren euch über diese Auseinandersetzung, obwohl die Larko-Arbeiter keine Hafenarbeiter sind. Sie waren aber mit dem Kampf der Cosco-Arbeiter in Piräus eine bedeutende Solidaritätskraft. Wer Solidarität leistet bekommt sie auch!

Hier der Artikel aus www.rf-news.de

Am Donnerstag, dem 21. Juli, fand in Larymna das geplante große Treffen von Arbeitsamtsdelegationen statt. Die Regierung plant die Entlassung aller Beschäftigten des Larko-Betriebs am 28. Juli.

Iordanis Georgiou, Samstag,  23.07.2022,  18:00 Uhr, www.rf-news.de

Gewerkschafter informieren Autofahrer an der Autobahn-Mautstelle Thebia über die Zuspitzung der Auseinandersetzung um Larko

Die Arbeiterinnen und Arbeiter und die Gewerkschaften von Larko stellen sich auf härtere Auseinandersetzungen ein gegen das Verbrechen der Regierung, den Betrieb von Larko einzustellen, Entlassungen vorzunehmen, die Arbeiter aus ganzen Regionen zu verdrängen und zu säubern.

In diesem Zusammenhang trafen sich gestern Abend im Kino der Siedlung in Larymna Delegationen der Verwaltungen von fünf Arbeitsämtern in Mittelgriechenland (Euböa, Theben, Livadia, Lamia und Fokida) auf Initiative des Arbeitsamtes von Euböa, um ihre Aktionen zu koordinieren und den Kampf der Arbeiter von Larko zu unterstützen. Unterdessen trafen gestern Delegationen der Gewerkschaften der Larko-Beschäftigten mit dem Minister für Umwelt und Energie, Kostas Skreka, zusammen, der die Entscheidung der Regierung bekräftigte, mit den Entlassungen fortzufahren und Neueinstellungen mit Monats- und Zweimonatsverträgen zu planen.

Panagiotis Politis, Vorsitzender der Gewerkschaft von Larymna, erklärte gegenüber den Vertretern der Arbeitnehmerzentren von Mittelgriechenland und Euböa, dass in einem ersten Gespräch mit den Gewerkschaftsvorständen die Richtung für eine dynamische Mobilisierung eingeschlagen wurde, mit der Möglichkeit eines Massenaufmarsches nach Athen an den Tagen, an denen den Arbeitern die Entlassungen mitgeteilt werden, wobei der 27. Juli als wahrscheinlichster Termin gilt. Er betonte auch, dass die Vertreter der Gewerkschaften bei ihren Treffen am Montag erfahren haben, dass die Regierung nur daran interessiert ist, die Larko-Beschäftigten ohne jegliche Absicherung zu entlassen und ihre kriminellen Pläne umzusetzen.

Er gab bekannt, dass in den vergangenen Tagen in den Dörfern der Region Kampfkomitees gebildet wurden. „Alle zusammen, die Beschäftigten von Larko, die Menschen in der Region und unsere Kollegen aus dem ganzen Land, werden nicht zulassen, dass das Verbrechen durchgeführt wird. Wir werden unseren Kampf fortsetzen, um sicherzustellen, dass wir alle auf unseren Arbeitsplätzen und Positionen bleiben und dass kein Arbeiter und keine Arbeiterin entlassen wird“, sagte Panagiotis Politis.

Auf ihrer Delegationsreise nach Griechenland Ende Juni besuchten die Internationalismus-Verantwortliche der MLPD, Monika Gärtner-Engel, und Mitreisende auch die Larko-Belegschaft und trafen dabei auch mit Panagiotis Politis zusammen. Mehr dazu im spannenden Bericht von Monika Gärtner-Engel und natürlich bei Internationalismus Live„Griechenlands Arbeiter im Aufbruch“ am 27. Juli in Gelsenkirchen. Solidarität mit dem Kampf der Larko-Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz!

Aufruf zur Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der Gewerkschaft SiCobas (Aufruf der ICOR Europa)

International Coordination of Revolutionary Parties & Organizations

European Coordinators 21.07.2022


An

Si Cobas / Italien

Liebe Genossinnen und Genossen

wir haben mit den Infos eurer Homepage erfahren dass am 19. Juli im Morgengrauen die Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft von Piacenza den nationalen Koordinator von SI Cobas, Aldo Milani, und drei Führer der Gewerkschaft in Piacenza unter Hausarrest gestellt hat: Mohamed Arafat, Carlo Pallavicini und Bruno Scagnelli.

Der absurde Vorwurf lautet:  Verschwörung, Sabotage und der Unterbrechung des öffentlichen Diensts. Diese Anklagen beziehen sich auf die Streiks in den Logistiklagern von Piacenza, die in der Zeit von 2014 bis 2021 stattfanden. Die Staatsanwaltschaft unterstellt den Streikenden, sie hätten diese Streiks mit „Erpressungsabsichten“ durchgeführt, um bessere Bedingungen für die Arbeiter zu erreichen, als sie im nationalen Vertrag vorgesehen sind. Soll jetzt eine Selbstverständlichkeit – dass mit Arbeitskämpfen und Streiks  bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden – kriminalisiert werden? 

Da liegt  der Verdacht nahe, dass der italienische Staatsapparat angesichts machtvoller Arbeiterstreiks, Demonstrationen und Aktionen gegen die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten in den vergangenen Wochen und Monaten in Italien ein reaktionäres Signal zur Einschüchterung setzen will. Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass sich weitere, stärkere Proteste der Arbeiterschaft gegen  den  Kriegskurs, gegen die drastische Abwälzung der Kriesenlasten und letztlich gegen die Verdorbenheit und menschenverachtung des kapitalistischen Systems in immer mehr Ländern entwickeln werden. Das bedarf  unserer Organisiertheit – und unsere engste internationale Verbundenheit, Koorperation und Koordination.

Internationale Solidarität ist das Gebot der Stunde! Das ECC hat heute all ihre Mitgliedsorganisationen über die ungeheuerlichen Vorgänge informiert und zur aktiven, schnellen und koordinierten Solidarität aufgefordert. Das bedeutet, dass in vielen Ländern öffentliche und angemessene Protest- und Kampfaktionen, Versammlungen, Solidaritätsgrüße organisiert werden. Wir werden euch weiter darüber berichten.

Wir erklären euch im Namen der Europäischen Koordinierung der ICOR – Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen – die uneingeschränkte Solidarität. Wir verlangen die sofortige Freilassen der verhafteten Genossen Aldo Milani, u Mohamed Arafat, Carlo Pallavicini und Bruno Scagnelli. bzw. die Aufhebung des Hausarrests.  Hände weg vom Recht auf Streik!

Europakoordinatoren

Jeroen Toussaint & Joachim Griesbaum

Dear comrades

We have learned from the information on your website that on 19 July at dawn the police, acting on behalf of the Piacenza Public Prosecutor’s Office, placed the national coordinator of SI Cobas, Aldo Milani, and three leaders of the union in Piacenza under house arrest: Mohamed Arafat, Carlo Pallavicini and Bruno Scagnelli.

The absurd charges are conspiracy, sabotage and disruption of public services. These charges relate to the strikes at the Piacenza logistics warehouses that took place between 2014 and 2021. The prosecution alleges that the strikers carried out these strikes with „extortionist intentions“ in order to obtain better conditions for the workers than those provided for in the national contract. Is a matter of course – that industrial action and strikes are used to achieve better pay and working conditions – now to be criminalised?

The suspicion is that the Italian state apparatus wants to send a reactionary signal of intimidation in the face of powerful workers‘ strikes, demonstrations and actions against the passing on of the burdens of the crisis and war in Italy in the past weeks and months. It is our deepest conviction that further, stronger protests of the workers against the course of the war, against the drastic passing on of the burdens of the crisis and ultimately against the corruption and contempt for humanity of the capitalist system will develop in more and more countries. This requires our organisation – and our closest international ties, cooperation and coordination.

International solidarity is the order of the day! The ECC has today informed all its affiliates about the outrageous events and called for active, rapid and coordinated solidarity. This means that public and appropriate protest and struggle actions, assemblies, solidarity greetings are being organised in many countries. We will keep you informed about this.

On behalf of the European Coordination of ICOR – International Coordination of Revolutionary Parties and Organisations – we declare you our full solidarity. We demand the immediate release of the arrested comrades Aldo Milani, u Mohamed Arafat, Carlo Pallavicini and Bruno Scagnelli. or the lifting of the house arrest.  Hands off the right to strike!

European Coordinators 

Jeroen Toussaint & Joachim Griesbaum

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INDIEN

Chennai: Streiks legt Häfen lahm

Donnerstag,  07.07.2022,  18:00 Uhr, Quelle: rf-news.de

In Chennai im indischen Bundesstaat Tamil Nadu legt ein Streik von Transportunternehmen die Häfen von Adani Kattupalli, Chennai, und Kamarajar seit drei Tagen lahm. Inzwischen sind rund 8.000 Container gestrandet und warten auf den Weitertransport. Die Unternehmer, d.h. die Besitzer der rund 4.000 Auflieger, fordern, dass ihre Frachttarife um 80 Prozent erhöht werden. Ihre Begründung: seit 8 Jahren gab es keine Erhöhung und angesichts der derzeit hohen Treibstoffpreise ginge es nicht anders. Die Fahrer warten seit Tagen auf dem Parkplatz auf ihren Einsatz.

JORDANIEN

Akaba: Hafenarbeiter im Streik nach Explosion

Montag,  04.07.2022,  14:00 Uhr, Quelle: rf-news.de

Im jordanischen Hafen Akaba sind mehr als 2.000 Hafenarbeiter in den Streik getreten wegen der unzureichenden Sicherheit bei den Arbeitsbedingungen. Vor einer Woche waren 13 Arbeiter, darunter auch fünf Arbeiter aus Vietnam, bei einem Unfall mit einem Chlorgascontainer mit anschließender Explosion ums Leben gekommen, 260 Arbeiter wurden verletzt. Die Gewerkschaft erklärte, die Arbeit werde erst wieder aufgenommen, wenn klar ist, dass die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. Offensichtlich kam es zu dem Unfall, als ein Krankabel brach, weil der Container viel zu schwer war für das Kabel.


Landesleitung-Nord-Erklaerung zum herunterladen

Kämpferischer Gruß aus Griechenland zur Demo in Berlin am 2. Juli

Ein Highlight auf der gestrigen Antikriegs-Demonstration in Berlin war der Vortrag der kämpferischen Grüße griechischer Gewerkschafter, Gewerkschafterinnen und Friedenskämpfer an die Demonstranten. Die griechische Arbeiterklasse hat in den letzten Monaten bedeutende Kämpfe ausgefochten und bildet das Rückgrat des aktiven Widerstands gegen Militarisierung und Weltkriegsvorbereitung in ihrem Land. Monika Gärtner-Engel, Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, hat bei einer Griechenlandreise im Juni mit ihnen gesprochen.

Eine Versammlung der Cosco-Arbeiter, nachdem sie einen Tarifvertrag mit dem chinesischen Monopol erstritten hatten (Foto: Gewerkschaft Enedep)

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, liebe Menschen von Berlin! Wir, Markos Bekris, Präsident der ENEDEP-Gewerkschaft der Cosco-Hafenarbeiter von Piräus; Panagiotis Politis, Vorsitzender der Stahlarbeiter und Bergarbeiter der Betrieblichen Gewerkschaft von Larkos; sowie Sofia, Panagiotis, Nastos und Basilis vom Streikkomitee der Stahlarbeiter von Aspropirgos grüßen euch kämpferisch aus Griechenland!

Wir gratulieren Euch zu eurer Friedensdemonstration gegen den imperialistischen Krieg in Ukraine und euren breiten Zusammenschluss. Wir möchten uns recht herzlich bedanken für Eure Einladung, als Redner heute teilzunehmen, was uns über ICOR und MLPD übermittelt wurde. Markos Bekris von Cosco wollte kommen und sprechen. Aber er musste kurzfristig ins Krankenhaus und für Ersatz war es zu spät. So schicken wir Euch neben unseren solidarischen Grüßen einen Bericht aus den Gesprächen über unsere Erfahrungen der letzten Zeit.

In der griechischen Arbeiterbewegung entsteht derzeit ein wichtiger Aufschwung der Kämpfe. Dabei verbindet sich der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, gegen Arbeitsplatzvernichtung … mit dem politischen Kampf gegen die Regierung, die massiven Polizeieinsätze gegen uns und gegen den imperialistischen Krieg um die Ukraine. All das haben wir zusammengeführt im Generalstreik am 6. April in 70 Städten. An diesem Generalstreik war die Beteiligung der Arbeiter und der Jugend sehr groß. Das Signal gaben die Hafenarbeiter von Patras. Kein Schiff kam rein und raus.

Um was geht es in den einzelnen Betrieben? Die Mitsotakis-Regierung will den Betrieb Larkos, eine Nickel-Eisen-Mine, die bisher zu 50% dem Staat gehört, privatisieren. Das ist noch Teil der verbrecherischen Troika-Auflagen. Die bisherige Belegschaft soll dann entlassen oder allenfalls zu viel schlechteren Bedingungen wieder eingestellt werden. Das würde über 1000 Berg- und Stahlarbeiter brotlos oder arm machen. Die Familien aus den Werkswohnungen wollen sie herauswerfen auf die Straße.

Wir alle gemeinsam verurteilen diesen imperialistischen Krieg vonseiten Russlands und vonseiten Nato-USA und EU. Als Russland in die Ukraine einmarschiert ist, stellten wir uns klar auf die Seite des ukrainisches Volkes. Unsere griechische Regierung stellte sich voll auf die Seite der USA und hat den Hafen von Alexandroupoli voll dem US-Imperialismus überlassen. Die größten Kriegsschiffe der USA und Frankreichs haben die Ägäis in ihrer Hand. In Griechisch-Mazedonien sehen wir nur noch Transporte von Kriegsmaterial nach Ukraine auf den Straßen. Griechische Soldaten und Polizisten werden an die Grenze zu Ukraine versetzt. Wir fragen uns: Wohin soll das führen?

Unser Volk hat im Kampf gegen den Hitler-Faschismus sehr blutige Erfahrungen machen müssen und auch ab 1967 gegen die 7-jährige blutige Militärdiktatur unter Federführung der CIA in Griechenland. Noch heute suchen hunderte von Müttern ihre ermordeten Söhne und Töchter. Ermordet durch die Papadopoulos-Diktatur. Wir haben lang gekämpft, die Faschisten der Chrisi Avgi (= „Goldene Morgenröte“) aus dem griechischen Parlament heraus zu schmeißen! Als der ukrainische Präsident Selenskyj im griechischen und im zyprischen Parlament sprach, hat er tatsächlich zwei Faschisten der ukrainischen faschistischen Asow-Einheit mitgebracht und ließ sie sprechen! Wir waren total sauer und entsetzt und haben sofort Protestmärsche durchgeführt! Faschisten im Parlament sprechen zu lassen, ist für uns No Go. Kein Spielraum für Faschisten!

Auch die zyprische griechische Bevölkerung war tief verletzt, als Selenskyj im zyprischen Parlament sprach, ohne ein Wort gegen die türkische Invasion 1973 zu sprechen. Es schmerzt uns sehr, wie das ukrainische Volk unter diesem Krieg leidet. Aber auch das russische Volk leidet unter dem Krieg und der Diktatur von Putin.

Die griechische Bevölkerung leidet sehr unter den Folgen der Auflagen der Troika und jetzt den Krisen- und Kriegslasten. Die Löhne sind um 40% gesunken. Die Kapitalisten entlassen die Arbeiter mit festen Verträgen und stellen Kollegen mit ganz niedrigen Löhnen ein. Die Preissteigerungen sind enorm. Wir können kaum atmen. Die Stromrechnungen können wir nicht bezahlen. Wenn du gestern für 150 Euro Strom verbraucht hast, bekommt man heute eine Rechnung von 1000 Euro. Sie begründen es damit, dass sie den Strom im Ausland kaufen müssen. Die Regierung wendet immer mehr Gewalt an gegen den berechtigten Kampf des Volkes.

Bei Cosco haben wir es mit einem chinesischen Monopol zu tun. Dieses hat fast den ganzen Hafen von Piräus gekauft, um seine ökonomische Macht in Europa auszubauen. Die Arbeitsbedingungen sind lebensgefährlich, die Löhne niedrig und die Arbeitsverträge menschenunwürdig. Kollegen müssen ohne Sicherheitsmaßnahmen ihre Arbeit durchführen. Im Oktober 2021 ist unser Kollege Dimitris bei seiner Arbeit gestorben – beim Transport eines Containers über Schienen ist sein Körper in zwei Teile geteilt worden. Da haben wir beschlossen: So geht es nicht weiter. Wir organisierten eine Versammlung und beschlossen zu streiken, bis unsere Forderungen der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der ordentlichen Arbeitsverträge und höhere Löhne durchgesetzt werden.

7 Tage lang wurden keine Schiffe umgeladen. Die Bucht von Salamina war voll mit Container-Schiffen. Unser Herz hat hoch geschlagen als wir sahen, welche Kraft in uns steckt, wenn wir uns einig sind und welche Kraft wir ausstrahlen. Wir haben mit den Belegschaften aller wartenden Schiffe über walkie talkie Kontakt aufgenommen. Und siehe da: 80% haben zurückgefunkt: Ihr habt recht! Wir stehen hinter Euch!

Seitdem haben wir 44 Tage insgesamt gestreikt, 10 000 haben uns beim großen Fest im Hafen die Solidarität erklärt. Wir sind auch nicht zurückgewichen, als unser Kampf für illegal erklärt wurde und am 30. April Sondereinsatzkräfte der Polizei uns bedrohten, das Werk abriegelten und Streikbrecher einschleusten. Doch die haben nichts zustande gebracht.

Letztendlich haben wir bezogen auf die Arbeitsbedingungen und einheitliche Verträge unsere wesentlichen Forderungen durchgesetzt. Wer kämpft kann gewinnen – auch gegen ein riesiges Monopol! Auch gegen die Kriegstreiber!

Die Larko-Arbeiter, die Ölarbeiter von Kavalla, die Lidl-Kollegen, die Studenten, die Angestellten in den Krankenhäusern – auch sie führen wichtige Kämpfe für ein Leben, das die Arbeit der Menschen in Würde ermöglichen soll, wo sie ihre Familien ernähren können. Wir alle haben uns dem Aufruf der Larko-Kollegen angeschlossen, die sich an die griechische Regierung wandten, dass wir nicht nur für den Erhalt unserer Arbeitsplätze, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, sondern auch gegen diesen imperialistischen Krieg. Wir sagen: Wir werden Euren Krieg nie akzeptieren und eure Kriegslasten nicht bezahlen.

Wir sind stolz auf unsere Bahnarbeiter, die im Hafen von Alexandroupoli fast zwei Wochen lang verhindert haben, dass schwere Waffen der USA und der Nato abgeladen werden für diesen Krieg. Die Bevölkerung von Athen und Piräus hat verhindert, dass an unserem Nationalfeiertag der französische Flugzeugträger im Hafen von Piräus eine Jubelshow durchführt. Im Hafen von Thessaloniki versuchten tausende Griechen, vor allem Arbeiter und Jugendliche, zu verhindern, dass aus dem englischen Schiff Waffen für den Krieg entladen werden. Die Polizei geht bei den Demonstrationen mit brutaler Gewalt vor. Sie haben einen Jugendlichen krankenhausreif geschlagen und mehrere Verhaftungen durchgeführt.

In unserem Land finden ständig Demonstrationen gegen diesen imperialistischen Krieg statt. Weltweit müssen wir uns zusammenschließen gegen diesen Krieg. Nur unsere gemeinsame Kraft im aktiven Widerstand kann ihn stoppen. Das müssen wir tun! Sonst besteht die Gefahr eines Dritten Atomaren Weltkrieges! Das dürfen die Menschen dieser Welt niemals zulassen. Wir sind keine Lämmer, die sich an die Schlachtbank treiben lassen.

Schluss mit dem Krieg! Russland muss die die besetzten Gebiete von Ukraine sofort räumen! Die NATO ihre Truppen aus Osteuropa zurückziehen! Frieden wird aber erst sein, wenn ein anderes Gesellschaftssystem herrscht, das nicht von Profit und Macht, sondern von der Solidarität der Arbeiter und der Völker geleitet ist.

Unsere Herzen sind bei Euch und wir senden euch solidarische und kämpferische Friedensgrüße!

Es lebe die Arbeitereinheit und die internationale Solidarität!


Juni 2022

Alle Brücken stehen still, wenn’s der starke Arm des Hafenarbeiters will – natürlich auch der Hafenarbeiterinnen! Donnerstag, 23.6.22, 21:45- seit 6 Uhr Morgens und bis Freitag 6 Uhr Warnstreik – hier links Eurogate (CTH) und rechts HHLA Burchardkai (CTB)

Solidaritätsadresse von „De Volle Lading“

Rotterdam, 9 Juni 2022

An die kämpfenden norddeutschen Hafenarbeiter

Wir freuen uns zu hören, dass ihr am Donnerstagnachmittag, dem 9. Juni, einen Warnstreik für eine Lohnerhöhung von 12-14% durchgeführt haben. Während der Abendschicht haben Sie viele Hafenbetriebe stillgelegt. Wir von der „De Volle Lading“ Gruppe (Zeitung von Kollegen für Kollegen in den Häfen)  in Rotterdam wünschen euch viel Erfolg bei den Tarifverhandlungen. Es ist gut, dass ihr heute Morgen während der Verhandlungen demonstriert haben. Und die Bosse können sich nicht mehr darauf berufen, dass sie die höheren Lohnkosten nicht an die Reedereien weitergeben können, deren Container umgeschlagen werden. Die Schifffahrtsgesellschaften haben ihre Frachtraten in den letzten Jahren so unverschämt in die Höhe getrieben, dass sie einen großen Anteil an den weltweiten Preissteigerungen haben.

Eure Arbeit in Vollzeitschichten bringt ihnen diese Gewinne, aber sie beeinträchtigt eure Gesundheit. Die Bosse sollen nicht über ihre Gewinne jammern. Schifffahrtsunternehmen und Hafenterminals sind gut im Geschäft. Die HHLA konnte ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 84,7 % auf 228 Mio. € steigern.

Es ist gut, dass ihr euch für einen gemeinsamen Tarifvertrag einsetzt. In Rotterdam gibt es etwa 46 verschiedene Kollektivverträge im Hafen..

Viele Solidarität in eurem Kampf von De Volle Lading

De Volle Lading
mail: info@vollelading.nl
site: www.vollelading.nl
Tel: 31 6 42492000 of 31 6 40393842

Berichterstattung auf rf-news vom 9. und 10. Juni 2022

Ungebrochene Streikbereitschaft – wir müssen wieder das Kämpfen lernen!

Sichtlich stolz versammelten sich heute morgen bis zu 500 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Häfen (Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven) in Hamburg-Barmbek. Sie trafen sich, um ihren Kampfwillen auch der Unternehmerseite bei der anschließenden Verhandlung der Tarifkommission zu demonstrieren.

Freitag,  10.06.2022,  18:00 Uhr

Auch „Pyros“ fehlten nicht, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Ein Solidaritätsflugblatt der MLPD Hamburg, mit dem gestrigen Artikel als Grundlage, wurde von den Kolleginnen und Kollegen gerne genommen. Für die Broschüre „Inflationsalarm!“ spendeten eine Reihe Kollegen 11 €.

Wir machten Interviews, die die Einschätzung des Rote-Fahne-News-Artikels vom 9. Juni 2022 voll bestätigten. „Die letzten Abschlüsse haben nicht mal die Inflation ausgeglichen. Wenn wir nach so langer Zeit streiken, weil das Angebot der Unternehmer voll daneben ist, ist das doch normal!“ Andere Kollegen äußerten sich aber auch noch etwas zurückhaltend: „Ich will ja nicht gierig erscheinen“, sagte ein Kollege. Aber dachte ein anderer weiter: „Eigentlich müssten wir die Kreuzung blockieren und eine ganze Woche streiken.“ Wie ernst es den Kollegen war, machten die Kollegen aus der Nachtschicht deutlich, die extra nicht nach Hause, sondern zur Kundgebung kamen.

Angesprochen auf die Kriegsgefahr und die Aktionen der Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in Italien und Griechenland pflichteten die Kollegen sofort bei, dass man eigentlich dafür auch streiken müsste. Ein Kollege, der in der DDR bei der NVA war, erinnerte sich. Wie sie kurz vor der Wiedervereinigung in der Kaserne festgesetzt wurden, weil sie sich geweigert hätten, wenn ein Befehl gekommen wäre, auf die eigenen Leute oder Menschen aus dem Westen zu schießen. Es könnten ja auch Verwandte sein. Er führte den Gedanken weiter: „Menschen aus Ukraine und Russland haben familiäre Bindungen. Das ist wie mit der Bundesrepublik und der DDR damals. Die dürfen nicht aufeinander schießen. Darum ist das falsch, was die NATO und die USA machen, wie auch Putins Krieg.“

Gegen diese Offenheit gab es als deutlichste Gegentendenz einen jungen Ordner der itf-seafarers, der massiv ein Flaggenverbot gegen die MLPD-Flagge durchsetzen wollte. Allerdings hatte er die Rechnung ohne die Kollegen gemacht. Er musste dann grollend klein beigeben. Es ist klar, dass hier zwei Richtungen waren, die einen, die vertraten „das Ende der Sozialpartnerschaft ist gekommen“ und solche wie dieser Ordner, die sich antikommunistisch instrumentalisieren lassen. Wer die Vernichtung von Arbeitsplätzen, die Rechtfertigung von Lohnverlusten und faulen Kompromissen auf seine Fahnen geschrieben hat, fürchtet halt Positionen, die klare Kante im Interesse der Kolleginnen und Kollegen zeigen. Wirkliche Überparteilichkeit in der Gewerkschaft gibt es eben nur, wenn sich die Kollegen ohne Hürden auch mit der revolutionären Position befassen können.

Heute erste Warnstreiks der norddeutschen Hafenarbeiter

Die Gewerkschaft ver.di ruft die norddeutschen Hafenarbeiter für Donnerstag in der Spätschicht zu Warnstreiks auf. 12.000 Beschäftigte in den 58 Hafenbetrieben werden mehrstündigen Aktionen während der Arbeitszeit durchführen.

Donnerstag,  09.06.2022,  14:30 Uhr, von jg

Demonstrationszug von Dockern und Airbus-Arbeitern letztes Jahr (rf-foto)

In Hamburg werden sich heute die Hafenarbeiterrinnen und Hafenarbeiter um ca. 15:00 Uhr vor dem Terminal Burchard Kai in Waltershof versammeln. Sie fordern eine Erhöhung der Löhne von 12-14 %. Dem stehen gerade einmal Angebote des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) von 7 % über 24 Monate provokativ gegenüber. Nachdem in den letzten Jahren immer wieder Arbeitsplätze vernichtet wurden, Automatisierung und Arbeitshetze sowie eine deutliche Ausdehnung der Arbeitszeiten an der Tagesordnung sind, haben die Hafenarbeiter die Schnauze gestrichen voll. Schon vor Wochen verweigerten Hafenarbeiter bei der HHLA, dem größten Hamburger Hafenbetrieb, 800 Sonderschichten zu leisten.

Lügen über die Einkommen der Hafenarbeiter

Seit Wochen verbreiten die Hafenkapitalisten Lügen über die angeblich eh schon hohen Löhne: es werden utopische Zahlen von 90.000 bis 100.000 € im Jahr verbreitet. Tatsache ist, dass der Durchschnittsverdienst bei den Hafenarbeitern bei 58.200 € pro Jahr liegt. Die genannten Zahlen kommentiert ver.di: „Da muss man jedes Wochenende, Samstag, Sonntag im Hafen arbeiten“.

Hafenkapitalisten und Reedereien pressen Höchstprofite aus den Kollegen

Schon 2021 hat die Hapag-Lloyd-Reederei einen Rekordgewinn von knapp 9,1 Milliarden € eingefahren. Für 2022 oder eine Ergebnisprognose von 11,7 bis 13,6 Milliarden € ausgegeben! Die HHLA steigerte den Konzernumsatz 2021 um 12,7 % auf 1,465 Milliarden € der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 84,7 % auf 228 Millionen €.

Warnstreiks verantwortungslos?

Der Zentralverband jammert über die „absolute Ausnahmesituation“ wegen der weltweit gestörten Lieferketten, großen Verspätungen der Schiffe und Engpässe im Güterverkehr. Nun stellt sich natürlich die Frage: wer hat das zu verantworten? Es ist eine Frechheit, dafür die Arbeiter verantwortlich zu machen! Es ist die kapitalistische Weltwirtschafts- und Finanzkrise, es ist die verantwortungslose Politik der Kriegstreiberei der imperialistischen Staaten und die Gier nach Maximalprofit, die diese Situation zu verantworten hat. Die Hafenarbeiter müssen ihre eigene Rechnung für sich und ihre Familien aufmachen: Im Kampf gegen die Inflation, die Politik der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten und im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz

MLPD Hamburg solidarisch mit den Hafenarbeiter

Der Kreisverband der MLPD Hamburg West erklärt den Kolleginnen und Kollegen im Hafen seine volle Solidarität und Unterstützung. Es ist notwendig, mit den Warnstreiks auf den Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft zu mobilisieren. Seit 1978 gab es einen stillschweigenden Burgfrieden im Hafen, mit denen Streiks vermieden wurden. Die Streikaktionen sind eine gute Gelegenheit, dass sich die Hafenarbeiter über ihre Rolle bewusst werden, die sie auch in politischen Fragen spielen können. Die Verweigerung italienischer Hafenarbeiter bei der Verladung von militärischen Gütern für den Ukraine-Krieg zeigt, welche Kraft in der Arbeiterklasse steckt!

Die Solidarität der MLPD ist verbunden mit Perspektive einer sozialistischen Gesellschaft, die allein in der Lage ist, der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und imperialistischen Kriegen ein Ende zu setzen. Deswegen ist die Stärkung der MLPD von größter Bedeutung und die konsequente Umsetzung der weltweiten Losung der Hafenarbeiter: You’ll never walk alone!

März 2022

Transportarbeiter in Italien weigern sich Waffen für den Ukraine Krieg zu verladen

Am Flughafen Galileo Galilei in Pisa weigern sich Arbeiter seit dem 14. März eine Luftfracht zu beladen, die aus Waffen, Munition und Sprengstoff besteht. Diese Luftfracht war zudem als »humanitäre Hilfslieferungen« für die Ukraine getarnt. Das teilte die Gewerkschaft Unione Sindicale di Base (USB) mit: »Wir verurteilen diese offenkundige Betrugsaktion aufs schärfste, die auf zynische weise die „humanitäre Hilfe“ als Vorwand nutzt, um den Krieg in der Ukraine anzuheizen.“

Anfang März war aufgedeckt worden, dass der Flughafen von Pisa als ein Umschlagplatz für Waffen und Munition, darunter auch Stinger -Raketen und Panzerabwehrwaffen, genutzt wird. Diese Lieferungen sollen über den polnischen Flughafen Rzeszow in die Ukraine geschickt werden.

Inzwischen schlossen sich auch die Hafenarbeiter im nahegelegenen Livorno dem Protest an. Die USB Sektion von Porto Livorno erklärten: »Wir stehen an der Seite des Volkes der Ukraine des Donbass und Russlands, und wir wollen uns nicht in diesem Konflikt einmischen«. Zudem rief die Gewerkschaft alle Beschäftigten auf, die Verladung von Waffen und Sprengstoff zu verweigern und forderten einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensgespräche. 

Die Hafenarbeiter werfen noch einen anderen, sehr bedeutenden Aspekt in Sachen Waffentransport auf: „Wie vor einigen Monaten in unserem Hafen, als eine Ladung Sprengstoff für Israel im Toskana – Dock eintraf, fragten wir uns, welche Sicherheitskontrollen es bei solchen Transporten von Kriegsmaterial gibt. Ist es normal, dass Arbeitnehmer und sogar die Öffentlichkeit solchen Risiken ausgesetzt sind?“ Die USB- Gewerkschaft rief zu Antikriegsdemonstrationen am Flughafen Pisa auf.

Die Boykott- und Antikriegsaktivitäten in Pisa und Livorno gilt es breit bekannt zu machen, insbesondere in ver.di und der IG Metall sowie unter den Hafen- und Transportarbeitern in den deutschen Seehäfen, Flughäfen und Güterverkehrsverladestationen. Das Vorgehen der Kolleginnen und Kollegen aus Pisa/ Livorno muss Schule machen!

Quelle: labournet, 17 .3.; Zeitung der Arbeit/ Österreich, 17.3.22

Hände weg von der Ukraine, Arbeitersolidarität gegen einen ungerechten Krieg!

Die Koordinierungsgruppe des internationalen Hafenarbeitererfahrungsaustausch protestiert empört gegen die Aggression und Überfall von Putin und des russischen Staats auf die Ukraine. Genauso protestieren wir gegen die Kriegstreiberei und Kriegspropaganda mit dramatische Aufrüstung von USA/NATO und der Europäische Union.

Wir stehen an der Seite des ukrainischen Volks, der Arbeiterschaft, den Familien. Und wir sind mit unserem ganzen Herzen bei den Hafenarbeitern in Odessa und Mariupol. In Russland wie in der Ukraine wurden und werden Arbeiterrechte mit Füßen getreten. Die Ukraine ist ein reiches Land an Rohstoffen und landwirtschaftlichen Früchten – doch zählt es zu den ärmsten Ländern in Europa! Der mutige Widerstand der Menschen in der Ukraine braucht eine Perspektive: Arbeitersolidarität auf beiden Seiten kann eine Waffenruhe erzwingen, kann dem Krieg und unsäglichen Leid und Zerstörung ein Ende bereiten. Wir sind solidarisch mit allen Kolleginnen und Kollegen, die in Europa oder international bei russischen Speditionen, Reedereien oder Hafenfirmen arbeiten und die kein Geld mehr wegen der SWIFT-Sperre bekommen.

Hafenarbeiter haben schon mehrfach bedeutende Solidarität gegen imperialistische Kriege gezeigt. Beispiele sind die Boykotte im Juni 2021 in Oakland, Mai 2021 in Livorno aber auch am 1. Mai 2008 in San Franzisco gegen den Irak und Afghanistan Krieg der US-Regierung unter George Bush. Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter, Seeleute, Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter können eine bedeutende Kraft über die Ländergrenzen im Kampf um Frieden und gegen einen drohenden Weltkrieg werden. Legen wir allen Kriegstreibern das Handwerk!

Das heißt heute: You‘ll Never Walk Alone!

Koordinierungsgruppe

Ältere Artikel findet man hier